Kiels Handball-Chef zum Saisonstart: «Endlich eine Perspektive»

Kiel (dpa) - THW Kiels Geschäftsführer Viktor Szilagyi ist
erleichtert, dass die Handball-Bundesliga am 1. Oktober in die neue
Saison starten soll. «Was gut ist, dass wir nach monatelangem Warten
endlich so etwas wie eine Perspektive haben», sagte er auf der
Webseite des deutschen Rekordmeisters THW. «Trotzdem werden wir
gezwungen sein, die Entwicklungen des Infektionsgeschehens zu
beobachten und unsere Situation immer wieder neu zu bewerten.»

Die Handball-Bundesliga HBL hatte zuvor das Datum für den Saisonstart
bekannt gegeben. Dann soll auch möglichst wieder vor Zuschauern
gespielt werden. Darauf hatten sich die Vertreter der Clubs am
Mittwoch bei einer Telefonkonferenz mit der HBL-Geschäftsführung
geeinigt. Ein entsprechendes Hygiene- und Betriebskonzept soll in den
kommenden Wochen fertiggestellt werden. Die nächste Spielzeit soll am
30. Juni 2021 beendet sein.

Der ursprünglich für den 2. September geplante Supercup zwischen dem
THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt soll kurz vor dem Saisonstart
Ende September in Düsseldorf stattfinden.

«Bleibt es beim Liga-Start im Oktober, würden wir unsere Mannschaft
im August wieder zum Training zusammenrufen», kündigte der
Österreicher Szilagy an. «Bis dahin halten sich die Spieler weiterhin
individuell fit.» Die vergangene Saison war wegen der Corona-Pandemie
abgebrochen und der THW zum Meister erklärt worden.

Szilagy betonte, dass vor allem die wirtschaftliche Seite für den
Liga-Start wichtig sei. «Spiele ohne Zuschauer bleiben für uns
weiterhin die schlechteste Option von allen», sagte der 41-Jährige.
Der THW Kiel arbeitet nach eigenen Angaben derzeit an einem Konzept,
wie mit größtmöglicher Sicherheit mit Zuschauern in der Halle
gespielt werden kann.

«Dafür ist es wichtig, dass der Begriff 'Großveranstaltung'
individualisiert wird», sagte Szilagy. «Ein Handball-Spiel in einer
derart großen Halle wie der Sparkassen-Arena mit einem
Hygienekonzept, deutlich reduzierter Besucherzahl, kontrolliertem
Zugang und nachverfolgbaren Sitzplätzen durch personalisierte Tickets
ist beispielsweise etwas ganz anderes als ein Stadtfest.»