Kreis Osnabrück an Nachbarkreise: Niemand soll schikaniert werden

Osnabrück/Gütersloh (dpa/lnw) - Der Landkreis Osnabrück hat an die
Menschen in den beiden vom Corona-Lockdown betroffenen
nordrhein-westfälischen Nachbarkreisen Gütersloh und Warendorf
appelliert, bis 30. Juni auch auf nicht zwingend notwendige Reisen
über die niedersächsische Kreisgrenze zu verzichten. Das sei ein
Gebot der Vernunft, der Rücksicht und der Einsicht, sagte
Kreissprecher Burkhard Riepenhoff am Mittwoch der Deutschen
Presse-Agentur (dpa). «Damit wollen wir niemanden schikanieren oder
diskriminieren.»

Es mache aus Infektionsschutzgründen absolut keinen Sinn, wenn
Einwohner aus den betroffenen Kreisen nach der Schließung der
dortigen Freibäder nun in den benachbarten Kreis Osnabrück in
Schwimmbäder gingen. Nach dem massiven Corona-Ausbruch rund um die
Fleischfabrik Tönnies im angrenzenden Westfalen ordneten Kreis und
Stadt Osnabrück an, dass dort ab Mittwoch für Menschen aus Gütersloh

und Warendorf deckungsgleich alle Vorschriften gelten, die
Nordrhein-Westfalen für diese Regionen festgesetzt hat. Eine scharfe
Kontrolle sei allerdings nicht möglich, aber es solle das Signal
gesetzt werden, dass es ernst sei, so Riepenhoff.

Personen aus Gütersloh und Warendorf ist es unter anderem untersagt,
im Landkreis und in der Stadt Osnabrück Freizeitanlagen aller Art
oder Veranstaltungen wie Konzerte, Theateraufführungen,
Kinovorstellungen oder andere öffentliche oder private
Kultureinrichtungen zu besuchen. Auch der Besuch von Museen,
Kunstausstellungen, Galerien, Schlössern, Burgen, Gedenkstätten und
ähnlichen Einrichtungen in geschlossenen Räumen ist verboten.