Gesundheitsminister: keine bundeseinheitliche Quarantäne-Regelung

Kiel/Berlin (dpa/lno) - Nach einer Telefonkonferenz der
Gesundheitsminister zeichnet sich nach Angaben des Ressorts in
Schleswig-Holstein zunächst keine bundesweite Quarantäne-Regelung
nach den massenhaften Corona-Neuinfektionen im Kreis Gütersloh ab.
Aber auch andere klassische Urlaubsbundesländer hielten Regelungen
wie im Norden für notwendig, sagte ein Sprecher am Mittwoch der
Deutschen Presse-Agentur.

Schleswig-Holstein will Reisende aus Corona-Hotspots künftig in eine
zweiwöchige Quarantäne schicken. Sie müssen unverzüglich nach der
Einreise in ihre Wohnung oder in eine andere geeignete Unterkunft, um
sich dort 14 Tage lang zu isolieren. Als Grenzwert gelten mehr als 50
Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen
in einem Gebiet. Laut Robert-Koch-Institut ist der Wert derzeit nur
in den Kreisen Gütersloh und Warendorf in Nordrhein-Westfalen
überschritten.

Ebenso wie bei Einreisen aus Risikogebieten im Ausland müsse die
Quarantäne nicht angetreten werden, sofern ein aktueller negativer
Test vorliegt, erläuterte der Kieler Ministeriumssprecher. Spezielle
Polizeikontrollen auf die Autokennzeichen Gütersloh und Warendorf
gibt es dem Ministerium zufolge nicht. Die Urlauber müssten die
Regelungen eigenverantwortlich umsetzen. Solchen Urlaubern, die
bereits jetzt in Schleswig-Holstein auf Campingplätzen und anderen
als nicht geeignet geltenden Quarantäne-Unterkünften sind, werde
empfohlen, eigenverantwortlich einen Test machen zu lassen.

Gesundheitsmister Heiner Garg appellierte an die Eigenverantwortung
und die konsequente Beachtung der Regeln: «Wir alle haben es in der
Hand, wie frei wir unser Leben mit dem Virus leben können», sagte der
FDP-Politiker.