NRW-Ministerpräsident Laschet rechtfertigt Corona-Krisenmanagement

Düsseldorf (dpa) - Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin
Laschet (CDU) hat das Krisenmanagement der CDU/FDP-Landesregierung
nach dem massiven Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik im
Kreis Gütersloh verteidigt. Mit den neuen Einschränkungen in
Gütersloh und im Kreis Warendorf mute man den Menschen viel zu, sagte
Laschet am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf. Durch die breite
Streuung der Wohnorte und der Tönnies-Belegschaft berge der Ausbruch
aber ein «enormes Pandemie-Risiko». Wie weit sich das Virus in der
Bevölkerung ausgebreitet habe, könne noch niemand sagen. Die Tests
würden am Mittwoch noch einmal massiv ausgeweitet.

Nordrhein-Westfalen sei aber bundesweit «das erste Land», das aus
Vorsicht eine Region «komplett zurückführt», sagte der
Regierungschef. Angesichts der Kritik, die Landesregierung habe das
Leben in den betroffenen Kreisen zu spät heruntergefahren, sagte
Laschet: «Es ist eine Abwägung erforderlich.» Ihn wundere es immer
wieder, wie schnell manche bereit seien, Einschränkungen der
Grundrechte vorzunehmen.

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies haben die
Behörden das öffentliche Leben im Kreis Gütersloh und auch im
Nachbarkreis Warendorf massiv eingeschränkt. Unter anderem wurden die
Kontaktbeschränkungen verschärft, Sport in geschlossenen Räumen sowie

zahlreiche Kulturveranstaltungen verboten. Schulen und
Kindertagesstätten sind im Kreis Gütersloh schon seit dem 17. Juni
geschlossen. Im Kreis Warendorf geschieht das am Donnerstag.