Corona-Prämie für Ausbildungsbetriebe in Not

Berlin (dpa) - Kleine und mittelständische Firmen, die trotz
wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Corona-Zeiten ihre
Ausbildungsplätze erhalten oder sogar ausbauen, sollen staatliche
Prämien bekommen. Das hat das Bundeskabinett am Mittwoch beschlossen.
Vorgesehen sind außerdem Zahlungen für Unternehmen, die Azubis von
anderen Firmen übernehmen, wenn diese pandemiebedingt Insolvenz
anmelden müssen. Die Prämie soll helfen, Ausbildungsplätze in der
Krise zu erhalten. Die Kosten werden auf 500 Millionen Euro
geschätzt.

Mit dem Programm sollen konkret Unternehmen mit bis zu 249
Mitarbeitern angesprochen werden, so stand es in einem Mitte des
Monats bekanntgewordenen Eckpunktepapier. Wer wegen der Pandemie
große Umsatzeinbrüche hat oder seine Mitarbeiter in Kurzarbeit
schicken musste, aber weiterhin in einem Umfang ausbildet wie in den
vergangenen drei Jahren, soll für jeden für das Ausbildungsjahr 2020
abgeschlossenen Ausbildungsvertrag einmalig 2000 Euro bekommen. Für
Firmen, die in dieser Lage ihre Plätze sogar aufstocken, ist eine
Prämie von 3000 Euro für jeden zusätzlichen Ausbildungsplatz geplant.


Ebenso viel Geld sollen Unternehmen für jeden Azubi bekommen, den sie
von einem pandemiebedingt insolventen Betrieb übernehmen. Zudem will
der Staat mit 75 Prozent bei der Zahlung der Ausbildungsvergütung
einspringen, wenn Firmen ihre Auszubildenden und Ausbilder auch bei
hohem Arbeitsausfall nicht in Kurzarbeit schicken.