Laschet warnt vor Stigmatisierung von Bürgern des Kreises Gütersloh

Düsseldorf (dpa) - Vor Beginn der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen
hat Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) davor gewarnt, Urlauber aus
dem Kreis Gütersloh zu benachteiligen. «Die Botschaft an alle, die
jetzt auf Gütersloh schauen: Es sind außerhalb der Beschäftigten in
der Fleischindustrie so gut wie keine Fälle bisher bekannt», sagte
der CDU-Politiker am Dienstagabend in den ARD «tagesthemen» mit Blick
auf andere Bundesländer. «Ich warne nur davor, jetzt die Bewohner
dieses Kreises zu stigmatisieren.»

Am Dienstag zeichnete sich ab, dass der Ausbruch in
Nordrhein-Westfalen Auswirkungen auf die Urlaubsplanung vieler
Menschen haben dürfte. Auf Usedom wurden am Montag 14 Menschen aus
Corona-Hotspots aufgefordert, vorzeitig abzureisen. Auch in Bayern
und Schleswig-Holstein gelten künftig Beschränkungen für Reisende aus

Corona-Hotspots. Zumindest in Bayern ist eine Einreise mit einem
negativen Testergebnis laut Laschet weiter möglich. «Wir tun alles,
dass sie dieses Attest bekommen.»

Nachdem Hunderte Beschäftigte in einer Schlachtfabrik in
Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) positiv auf das Coronavirus
getestet wurden, haben die Behörden am Dienstag den Alltag in der
Region erheblich eingeschränkt. Betroffen sind mehr als 640 000
Menschen aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf.