Schulsenator erwartet Regelbetrieb nach den Sommerferien

Die Schulen waren besonders hart von den Corona-Maßnahmen betroffen.
Zunächst ganz geschlossen, wechselten sich später Präsenz- und
Fernunterricht ab. Nach den Sommerferien will Hamburg zur Normalität
zurückkehren.

Hamburg (dpa/lno) - Schulsenator Ties Rabe (SPD) geht davon aus, dass
die Hamburger Schulen nach den Sommerferien wieder ohne
Mindestabstand in den Regelbetrieb gehen können. Zwar müsse
angesichts des unvorhersehbaren Corona-Infektionsgeschehens auch
immer «mitgedacht werden, dass der Mindestabstand wieder eingehalten
werden muss», sagte er am Dienstag im Schulausschuss der
Bürgerschaft. Angesichts der aktuell guten Zahlen in Hamburg sei er
aber zuversichtlich, dass es nach den Sommerferien «vom Angebot her
eine Rückkehr zu den Vollangeboten» von vor der Corona-Krise geben
könne.

Ein solches Angebot solle die volle Stundenzahl umfassen «auch mit
Sport, mit Musik, mit Theater und anderen Kursen». In besonderen
Fällen müsse das Angebot von Hygieneregeln flankiert werden. «Das
gilt vor allem für Sport, aber auch fürs Singen und die
Bläser-Klassen», sagte Rabe.

Die Aufhebung der Mindestabstandsregel sei schon aus räumlichen
Gründen Voraussetzung für die Wiederaufnahme des Regelbetriebes in
den Schulen. Ansonsten könnten die Schüler nur in kleineren
Lerngruppen im Wechsel im Präsenzunterricht in der Schule und im
Fernunterricht betreut werden. Auch darauf müssten sich die Schulen
weiter vorbereiten.

Beim Fernunterricht gebe es dringenden Verbesserungsbedarf in
Hamburg. «Wir wissen, da ist viel zu tun.» Rabe bat um Geduld.
Hamburg arbeite an der Einführung eines einheitlichen digitalen
Lernmanagementsystems. «Wir sind noch nicht am Ziel, aber wir werden
das auch nicht in den nächsten fünf Wochen erreichen können.»

Um durch die coronabedingten Unterrichtseinschränkungen entstandene
Lerndefizite festzustellen, wolle die Schulbehörde in den
Jahrgangsstufen 4 und 7 nach den Ferien einen Test durchführen und
die Ergebnisse schnell an die Schulen zurückmelden. «Wir wollen den
Lehrkräften ermöglichen, sich ein Bild zu verschaffen, wo ihre
Schülerinnen und Schüler stehen», sagte der Senator. Zudem werde
seine Behörde den Schulen weitere Test für weitere Jahrgänge zur
Verfügung stellen, die diese dann in Eigenregie durchführen könnten.