Russland feiert mit Militärparade Sieg über Hitler-Deutschland

Moskau (dpa) - Mit der größten Militärparade seiner Geschichte
erinnert Russland an diesem Mittwoch (9.00 Uhr MESZ) in Moskau an den
75. Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland. Als
Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Atommacht nimmt Präsident
Wladimir Putin die Waffenschau samt Aufmarsch der mehr als 13 000
Soldaten auf dem Roten Platz ab. Es sind auch Hunderte Soldaten von
insgesamt 13 Staaten vertreten, darunter vor allem ehemalige
Sowjetrepubliken, aber auch Gäste aus China, Indien, der Mongolei und
Serbien.

Wegen der Corona-Pandemie haben viele Staatsgäste ihre Reise
abgesagt. Deutschland ist mit dem Botschafter vertreten. Auch die
Weltgesundheitsorganisation hatte vor einem erhöhten Infektionsrisiko
bei Massenveranstaltungen gewarnt. Mehrere russische Städte hatten
ihren Paraden wegen der Pandemie abgesagt.

Normalerweise locken die durch Moskau rollenden Panzer,
Luftabwehrsysteme und Atomraketen Hunderttausende Schaulustige an.
Offiziell sind Massenveranstaltungen in der russischen Hauptstadt
weiter verboten. Aber Kremlchef Putin und die Militärführung hatten
betont, dass die Parade vor allem der Wertschätzung der Opfer bei der
Befreiung Europas vom Hitler-Faschismus diene. Die Anfang der 1990er
Jahre zerfallene Sowjetunion hatte 27 Millionen Todesopfer im Zweiten
Weltkrieg.

Die Paraden waren wegen der Corona-Krise vom 9. Mai auf den 24. Juni
verschoben worden. Das historische Datum erinnert an die erste
Siegesparade nach Kriegsende in Moskau am 24. Juni 1945.

Die Stadt Moskau hat die Bürger dazu aufgerufen, sich das Spektakel
lieber im Fernsehen anzuschauen. Geplant sind zudem eine Flugshow der
Luftstreitkräfte und am Abend ein Feuerwerk. Umstritten ist die
Militärparade nicht zuletzt wegen ihrer Kosten von geschätzten
925 Millionen Rubel (rund 12 Millionen Euro). Russland steckt in
einer schweren Wirtschaftskrise. Kritiker hatten vorgeschlagen, das
Geld lieber Bedürftigen zu überlassen.