Quarantäne-Lebensmittellieferungen starten in Magdeburg

Tag Drei der Quarantäne in der Neuen Neustadt in Magdeburg: Die
Lebensmittellieferungen für die Menschen sind gestartet und die
Zeichen stehen auf «leichte Entspannung». Doch noch sind viele Fragen
offen.

Magdeburg (dpa/sa) - Die Lebensmittellieferungen für die unter
Quarantäne stehenden Menschen in Magdeburg sind am Dienstag
angelaufen. Über die Finanzierung der Lebensmittelpakete sei aber
noch nicht endgültig entschieden, sagte Magdeburgs Oberbürgermeister
Lutz Trümper (SPD) am Dienstag.

Seit Samstag stehen 523 Menschen im Magdeburger Stadtteil Neue
Neustadt unter Quarantäne, um die Ausbreitung des Coronavirus zu
verhindern. Davon seien 82 mit dem Virus infiziert, teilte Trümper am
Dienstag mit. Es gebe eine hohe Dunkelziffer. Enden soll die
Quarantäne voraussichtlich am 4. Juli. Ordnungsamt und Polizei wollen
die Einhaltung der Regeln überprüfen.

Mit insgesamt vier Lieferungen in den kommenden zwölf Tagen sollen
die Menschen mit den nötigsten Lebensmitteln versorgt werden.
Außerdem können die Bewohnerinnen und Bewohner auch Sonderbedarf wie
beispielsweise Windeln anmelden. Für die Dinge, die über die
Grundversorgung hinausgehen, sammelt die Nachbarschaftshilfe
Moritzplatz Sachspenden, beispielsweise Malhefte und Stifte für
Kinder. Die gespendeten Artikel sollen den Menschen schnellstmöglich
in Zusammenarbeit mit dem Sozialdezernat der Stadt übergeben werden,
wie die Nachbarschaftshilfe mitteilte.

Wie sich das Virus im zuvor relativ coronafreien Magdeburg ausbreiten
konnte, ist noch nicht vollständig geklärt. Für Trümper ist es «s
ehr
wahrscheinlich», dass Auslöser des Infektionsgeschehens Gottesdienste
in einer Gemeinde in Schönebeck (Salzlandkreis) gewesen sind. Diese
hätten am 31. Mai und 1. Juni stattgefunden. Dort hätten Prediger und
Sängerin keinen Mundschutz getragen. Auf den Teilnehmerlisten seien
nur Vornamen notiert worden, das habe die Verfolgung der
Infektionsketten erschwert. Magdeburg sei jedoch weiterhin kein
Risikogebiet, was das Virus angehe: «Das ist Blödsinn», sagte
Trümper.

Kritik an seiner Krisenkommunikation wies Trümper am Dienstag zurück.
In einer Krisensituation werde immer kritisiert, dass schlecht
kommuniziert worden sei. «Wenn wir irgendeine Botschaft haben, die
ankommen soll, die kommt auch hundertprozentig an», sagte Trümper.
Für die Zeit nach Ablauf der Quarantäneanordnung stellte er in
Aussicht, dass die Betroffenen nur dann in die Arbeit oder Schule
gehen dürften, wenn sie negativ auf das Coronavirus getestet wurden.

Laut dem Sozialministerium sind von Montag auf Dienstag drei neue
Infektionsfälle in Magdeburg bekannt geworden. Sozialministerin Petra
Grimm-Benne (SPD) sagte zum Infektionsgeschehen in Magdeburg, es sei
mit den ergriffenen Maßnahmen möglicherweise schon eine lokale
Eingrenzung gelungen. Auch Amtsarzt Eike Hennig sprach von einer
«leichten Entspannung». Außerhalb Magdeburgs wurden im Vergleich zum

Vortag zwei neue Fälle im Landkreis Wittenberg verzeichnet
(Stand: 10.32 Uhr). Insgesamt liegt die Zahl der bestätigten
Corona-Infektionen im Land demnach bei 1857 Fällen.

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