Kontaktbeschränkungen bleiben in MV vorerst bestehen - Berlin lockert

Anders als Thüringen und Berlin hält Mecklenburg-Vorpommern an den
bisherigen Corona-Kontaktbeschränkungen zur Verhinderung von
Virusübetragungen fest. Doch allem Anschein nach nicht mehr lange.

Schwerin (dpa/mv) - Ungeachtet der geringen Zahl von
Corona-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern werden die bisherigen
Kontaktbeschränkungen im Land nicht gelockert. Wie die Staatskanzlei
nach der Kabinettssitzung am Dienstag in Schwerin mitteilte, bleiben
die Regelungen vorerst bis zum 10. Juli bestehen. Demnach ist im
öffentlichen Raum der gemeinsame Aufenthalt von bis zu zehn Personen
gestattet. Zudem können sich Angehörige von bis zu zwei Haushalten
auch in größerer Personenzahl treffen. Es gilt weiterhin ein
Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Das Tragen eines
Mund-Nase-Schutzes bleibt als Empfehlung bestehen.

Diese Regelungen waren in Paragraf 1 der Corona-Landesverordnung
zunächst bis zum 29. Juni befristet, gelten nun aber uneingeschränkt
weiter. Bei einem nächsten MV-Corona-Gipfel mit Kommunal-, Sozial-
und Unternehmerverbänden sowie Gewerkschaften will die Regierung am
30. Juni ihr weiteres Vorgehen abstimmen. Ministerpräsidentin Manuela
Schwesig (SPD) hatte angekündigt, dass bei einer Fortdauer der
geringen Infektionsquote weitere Corona-Schutzvorkehrungen
zurückgenommen werden könnten.

Berlin zog solche Lockerungen vor und hob die wegen der
Corona-Pandemie geltenden Kontaktbeschränkungen mit Senatsbeschluss
vom Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auf. In
der Hauptstadt durften sich bislang maximal fünf Personen aus
mehreren oder nur Mitglieder zweier Haushalte in der Öffentlichkeit
treffen. Abstands- und Hygieneregeln sollen aber auch in Berlin
weiter gelten. Thüringen hatte die coronabedingten
Kontaktbeschränkungen schon zum 13. Juni aufgehoben und stattdessen
Empfehlungen ausgesprochen.

Auch in Sachsen-Anhalt sollen die Kontaktsperren gelockert und in
Empfehlungen umgewandelt werden. Ministerpräsident Reiner Haseloff
(CDU) betonte, dass die sogenannten «AHA-Grundsätze» eingehalten
werden sollten. «AHA» stehe für «Abstand wahren», «auf Hygiene

achten» und «Alltagsmaske tragen», wenn Abstand nicht möglich sei.

Sachsen-Anhalt will zudem Open-Air-Veranstaltungen mit bis zu 1000
Teilnehmern sowie Sportwettkämpfe wieder ermöglichen. Dies soll am
kommenden Dienstag beschlossen werden, wenn auch in Schwerin der
nächste Corona-Gipfel tagt.