Berlin kippt Kontaktbeschränkungen - auch Sachsen-Anhalt lockert

Zwei Bundesländer entschärfen die Corona-Regeln: Sachsen-Anhalt
lockert die Kontaktbeschränkungen. Auch für die Berlinerinnen und
Berliner werden Verabredungen in größerem Kreis wieder einfacher.
Dort droht allerdings ein Bußgeld.

Berlin/Magdeburg (dpa) - In Berlin und Sachsen-Anhalt gibt es weitere
Lockerungen der Corona-Regeln. So fallen für Berliner und
Berlinerinnen die wegen der Corona-Pandemie geltenden
Kontaktbeschränkungen weg. Das hat der Senat am Dienstag nach
Informationen der Deutschen Presse-Agentur beschlossen. Bisher gilt,
dass sich in der Hauptstadt maximal fünf Personen aus mehreren oder
nur Mitglieder zweier Haushalte in der Öffentlichkeit treffen dürfen.
Die Regelung sollte die Ausbreitung des Coronavirus verhindern
helfen.

Abstands- und Hygieneregeln sollen weiter gelten. Beratungen darüber
gab es schon bei der Senatssitzung in der vergangenen Woche, aber
noch keinen Beschluss. Dass die Koalitionsparteien sich in diesem
Punkt einig sein würden, hatte sich aber bereits angedeutet.

Auch in Sachsen-Anhalt sollen etwa die Kontaktsperren weiter
gelockert werden. Ab Anfang Juli solle nur noch die Empfehlung
gelten, sich mit nicht mehr als zehn Menschen zu treffen und
möglichst wenige wechselnde Kontakte zu haben, sagte Sachsen-Anhalts
Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Dienstag in Magdeburg.
Auf Bußgelder solle verzichtet werden. Die Menschen hätten sich daran

gewöhnt, ihren Freundes- und Familienkreis nicht ohne Not zu
verlassen. Dies sei ein Schritt Richtung Eigenverantwortung.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) betonte, dass
die sogenannten «AHA-Grundsätze» eingehalten werden sollten. «AHA
»
stehe für «Abstand wahren», «auf Hygiene achten» und «Alltagsma
ske
tragen», wenn Abstand nicht möglich sei. Die Landesregierung will
zudem Open-Air-Veranstaltungen mit bis zu 1000 Teilnehmern sowie
Sportwettkämpfe wieder ermöglichen. Die entsprechende siebte
Corona-Eindämmungsverordnung soll am kommenden Dienstag beschlossen
werden.

In Berlin dürfen künftig auch wieder mehr Menschen gleichzeitig in
die Geschäfte der Hauptstadt. Der bisher gültige Richtwert von
maximal einer Person pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche wird auf 10
Quadratmeter gesenkt. Allerdings beschloss der Senat gleichzeitig ein
Bußgeld in Höhe von 50 bis 500 Euro für Fahrgäste, die in Bussen un
d
Bahnen gegen die Maskenpflicht verstoßen. Das Thema war innerhalb von
Rot-Rot-Grün lange umstritten.

Ähnliche Entscheidungen gibt es auch in anderen Bundesländern. So hat

Thüringen die coronabedingten Kontaktbeschränkungen zum 13. Juni
aufgehoben.