Trump: Zunahme der Corona-Fälle nur den vielen Tests geschuldet

Washington (dpa) - US-Präsident Donald Trump hat die Bedeutung der
jüngsten Zunahme bekannter Coronavirus-Infektionen in den
USA heruntergespielt. Es gebe mehr Fälle, weil in den USA so viele
Tests durchgeführt würden, schrieb Trump am Dienstag auf Twitter.
«Mit weniger Tests hätten wir weniger Fälle», schrieb er.

Die meisten renommierten Experten weisen Trumps Erklärung, wonach die
Zunahme der Infektionen vor allem durch eine Zunahme an Tests
begründet sein soll, jedoch zurück. In mehreren Bundesstaaten,
darunter etwa Texas, Florida und Kalifornien, stieg die Zahl
bekannter Infektionen zuletzt rasch an. Derzeit werden in den
USA rund 30 000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet - fast so viel wie am
Höhepunkt der Corona-Krise im April. Viele Experten machen die
Lockerung der Corona-Beschränkungen für die Zunahme verantwortlich.

Trump hatte sich bereits am Samstag dafür ausgesprochen, weniger im
Land zu testen, um weniger Corona-Fälle zu haben. Später bezeichnete
er das aber als Scherz. Trump wirbt für eine rasche Wiedereröffnung
der Wirtschaft und will - wohl auch mit Blick auf die Wahl im
November - eine möglichst rasche Rückkehr zur Normalität. Seiner
Darstellung nach ist das Coronavirus dabei, nach und nach aus den USA
zu verschwinden.

Die Vereinigten Staaten sind das Land mit den meisten nachgewiesenen
Coronavirus-Infektionen weltweit. Mehr als 2,3 Millionen Fälle sind
bekannt, mehr als 120 000 Menschen starben nach einer Infektion mit
dem Erreger Sars-CoV-2.