Bayerisches Corona-Testkonzept wird nächste Woche vorgestellt

Der Freistaat will jedem Bürger in Bayern ermöglichen, sich auf das

Coronavirus testen zu lassen. Symptome hin oder her. Eine
entscheidende Frage ist nun geklärt worden.

München (dpa/lby) - Das geplante bayerische Corona-Testkonzept für
jedermann soll in der nächsten Woche vorgestellt werden. Das kündigte

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Dienstag in München nach

einer Vereinbarung mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB)
zur Übernahme der Kosten für Abstriche und Laboranalysen durch
den Freistaat an. «Mit der heute unterzeichneten Vereinbarung stellen
wir unser Testkonzept auf eine solide Grundlage», sagte sie. Das
Testangebot ist laut einer Ministeriumssprecherin an keine besonderen
Bedingungen geknüpft und es ist auch keine Obergrenze vorgesehen.

Die Staatsregierung hatte vergangene Woche unter anderem beschlossen,
dass sich alle Menschen in Bayern so bald wie möglich auf eine
Covid-19-Erkrankung testen lassen können - auch wenn sie keine
Symptome haben oder etwa mit einem Infizierten Kontakt hatten.
Konkrete Verdachtsfälle sollen Vorrang haben. Aus der oppositionellen
SPD waren Unklarheiten moniert worden. Unter anderem wollte
Gesundheitspolitikerin Ruth Waldmann die Kostenfrage geklärt wissen.

Huml erläuterte, dass Vertragsärzte ihre im Rahmen des bayerischen
Testkonzepts erbrachten Leistungen mit der KVB abrechnen, die
wiederum vierteljährlich Geld vom Freistaat bekommt. Es geht hierbei
um Lücken, die für das in Deutschland einzigartige Testkonzept zu
schließen waren. So hat das Bundesgesundheitsministerium zum Beispiel
eine Verordnung zur Übernahme von Laborkosten im Rahmen der
Gesetzlichen Krankenversicherung vorgelegt für Testungen von
Pflegeheim-Bewohnern ohne Symptome. Das Geld für die Abstrichnahme
zahlt nun der Sprecherin zufolge der Freistaat. In anderen Fällen
übernehme er komplett die Kosten. Bei Versicherten mit Symptomen oder
nach Warnung durch die Corona-App hingegen tragen die gesetzlichen
Krankenkassen grundsätzlich vollständig die Kosten für die Testung.


Die KVB erklärte: «Unser Ziel ist es, dass die Ärzte, die bereit
sind, das bayerische Corona-Testkonzept in ihren Praxen umzusetzen,
möglichst wenig bürokratischen Aufwand haben und die gewohnten und
bewährten Abrechnungswege dafür nutzen können.» Die niedergelassene
n
Ärzte und Psychotherapeuten hätten wesentlich dazu beigetragen, die
Corona-Krise in Bayern bislang gut zu bewältigen, hieß es. «85
Prozent aller Corona-Patienten wurden in ihren Praxen behandelt.»