Tiere im Frankfurter Zoo haben Corona-Lockdown gut überstanden

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Tiere des Frankfurter Zoo haben die
wegen der Corona-Pandemie angeordnete siebenwöchige Schließung der
Einrichtung für Besucher gut überstanden. «Glücklicherweise kam es
zu
keiner Zeit zu Engpässen in der Versorgung oder bei der Pflege der
Tiere», sagte Zoodirektor Miguel Casares am Dienstag in Frankfurt.
Den Tieren gehe es gut, der Zoo habe trotz «vieler Herausforderungen
und hoher Einnahmeverluste» die Krise bislang gut gemeistert.

Bei vielen Arten habe es sogar Nachwuchs gegeben - unter anderem bei
den Ostafrikanischen Bongos. Am 10. Juni kam ein männliches Tier der
im Freiland gefährdeten Antilopenart zur Welt. Weil es zunächst kaum
laufen konnte, wurde es «Forrest» genannt - in Anlehnung an die
Filmfigur Forrest Gump. Am 19. Juni wurde ein weibliches Tier
geboren. Es trägt den Namen «Pili» und ist den Angaben zufolge das
zweite Bongo-Jungtier, das 2020 im Frankfurter Zoo zur Welt kam.

Anders als im Zoo sieht es nach Darstellung der Zoologischen
Gesellschaft Frankfurt (ZGF) in den ursprünglichen Lebensräumen der
Bongos aus: Dort habe sich die ohnehin schwierige Situation für die
Tiere durch Corona dramatisch verschärft. «In den Nationalparks in
Afrika oder Südamerika ist mit der Pandemie der Tourismus und damit
eine wichtige Finanzquelle der Parks weggebrochen. Dadurch können
Ranger nicht mehr bezahlt werden und illegale Aktivitäten werden
zunehmen», berichtete ZGF-Geschäftsführer Christof Schenck.

Nach Angaben des Zoos leben mittlerweile mehr Bongos in Zoos als im
tropischen Bergregenwald Afrikas. Der Wildbestand dieser laut Roter
Liste vom Aussterben bedrohten Unterart betrage nur noch 70 bis 80
Tiere.