Niedersachsen will aktuell keine Gäste aus Gütersloh abweisen

Hannover (dpa/lni) - Niedersachsen sieht trotz des massiven
Corona-Ausbruchs im westfälischen Kreis Gütersloh aktuell keinen
Grund zum Abweisen von Touristen aus der angrenzenden Region. «Wir
werden verhältnismäßig und angepasst reagieren», sagte die
stellvertretende Leiterin des Krisenstabs der Landesregierung,
Claudia Schröder, am Dienstag in Hannover.

Die vom Kreis Gütersloh ergriffenen Quarantäne-Maßnahmen zielten
darauf ab, die Infektionen auf das Arbeits- und Wohnumfeld zu
begrenzen. Die Mobilität von Menschen, die mit Infizierten in Kontakt
gekommen sind, sei dadurch beschränkt. Über den Ausbruch im Umfeld
des Schlachtbetriebs Tönnies hinaus gebe es im Kreis Gütersloh
aktuell lediglich 24 Infektionsfälle.

Schröder sagte aber auch, dass Vermieter etwa von Ferienwohnungen
Buchungen von Touristen aus dem Kreis Gütersloh stornieren könnten.
Außerdem könne es vorkommen, dass die Polizei Autofahrer aus der
Region Gütersloh nach Zweck und Ziel einer Reise frage. Eine
Handhabe, Menschen von dort abzuweisen, gebe es aber nicht.

Angesichts des Corona-Ausbruchs im Kreis Gütersloh hatte Bayern die
Beherbergung von Menschen, die von dort und aus anderen schwer
betroffenen Landkreisen in das südliche Bundesland einreisen,
verboten. Auch in Mecklenburg-Vorpommern wurden Urlauber aus dem
Kreis Gütersloh abgewiesen.