Gedenkstätte Point Alpha will Förderung von Thüringen und Hessen

Geisa/Rasdorf (dpa) - In Anbetracht der Corona-Krise und der
andauernden Niedrigzinsphase pocht die Point Alpha Stiftung weiter
auf institutionelle Förderungen durch Thüringen und Hessen. Die
Zinspolitik drücke auf das Stiftungskapital und die Auswirkungen der
Pandemie nähmen besonders im wissenschaftlichen Bereich
Entfaltungsraum, hieß es in einer Mitteilung der Stiftung von
Dienstag.

Die länderübergreifende Stiftung ist verantwortlich für die
Grenzgedenkstätte Point Alpha bei Geisa (Thüringen) und Rasdorf
(Hessen), wo einst die deutsch-deutsche Grenze verlief. Die US-Armee
nutzte Point Alpha als Beobachtungsposten. Im Kalten Krieg standen
sich dort Militärblöcke direkt gegenüber.

Das Kapital der seit 2008 arbeitenden Stiftung stellten der Bund,
Thüringen und Hessen, der Landkreis Fulda und der Wartburgkreis,
sowie die Stadt Geisa und die Gemeinde Rasdorf. Knapp zehn Millionen
Euro kamen so damals zusammen, um etwa den Ort und die Gebäude zu
bewahren, aber auch für Bildungsarbeit und zur Förderung der
Wissenschaft.

Vor allem über Fördermaßnahmen steckte die Stiftung im vergangenen
Jahr den Angaben von Dienstag zufolge etwa 362 000 Euro in die
Modernisierung der Museumsausstattung. Das Jahr 2019 sei für die
Stiftung besonders vom 30. Jahrestag des Mauerfalls geprägt gewesen,
hieß es. Die Zahl der Besucher sei um etwa acht Prozent auf mehr als
75 000 gestiegen.

Aber auch ein Rechtsstreit mit der Ex-Direktorin beschäftigte die
Stiftung im vergangenen Jahr. Die Stiftung hatte der hauptamtlichen
Direktorin im November 2018 fristlos gekündigt. Dagegen klagte sie.
Beendet wurde der Streit im Januar 2020 mit einem Vergleich.