Corona-Pandemie bremst Industrie in MV - Auch weniger Einkommen

Schwerin (dpa/mv) - Der coronabedingte Lockdown hat in der Wirtschaft
Mecklenburg-Vorpommerns deutliche Spuren hinterlassen. Wie das
Statistische Amt in Schwerin am Dienstag mitteilte, sank im
Verarbeitenden Gewerbe des Landes im April die Zahl der geleisteten
Arbeitsstunden im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,9 Prozent auf
rund 6,2 Millionen. Bundesweit fiel der durchschnittliche Rückgang
mit einem Minus von 16,9 Prozent noch drastischer aus.

Die Daten basieren auf repräsentativen Befragungen von Betrieben mit
50 und mehr Beschäftigten, deren Anteil in Mecklenburg-Vorpommern im
Vergleich zu anderen Bundesländern niedriger ist. Ende April 2020
arbeiteten laut Statistikamt im Nordosten mehr als 53 000 Menschen in
326 Industriebetrieben dieser Größenordnung.

In Mecklenburg-Vorpommern gingen vor allem Unternehmen im Fahrzeugbau
und Hersteller chemischer Erzeugnisse in Kurzarbeit. In diesen
Bereichen fielen gegenüber April 2019 coronabedingt rund 43 Prozent
der Arbeitsstunden weg.

Die Kurzarbeit wirkte sich laut Statistikamt auch auf die Einkommen
der Beschäftigten aus. Die von den im Nordosten erfassten Unternehmen
ausgezahlten Entgelte lagen im April 2020 bei insgesamt 146 Millionen
Euro. Das waren 9,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Ein Teil
des Lohnausfalls wird aber über die Kurzarbeitsregelungen durch die
Arbeitsagentur ausgeglichen. Bundesweit gingen im April 2020
gegenüber dem Vorjahresmonat die Entgelte um 12,3 Prozent zurück.

Daten zur Tourismus- und Reisebranche, die durch die Corona-Pandemie
besonders hart getroffen wurde, lagen zunächst nicht vor.