Corona-Restriktionen in Gefängnissen gelockert

Kiel (dpa/lno) - Auch in den schleswig-holsteinischen Gefängnissen
werden Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des neuen Coronavirus
zurückgefahren. Angesichts sinkender Infektionszahlen können die
Anstalten schrittweise und unter strengen Vorkehrungen zum
Regelbetrieb zurückkehren, kündigte das Justizministerium am Dienstag
an. «Wir wissen, dass wir den Inhaftierten, aber auch den
Bediensteten in den vergangenen Wochen und Monaten viel zugemutet
haben», erklärte Minister Claus Christian Claussen (CDU).
«Insbesondere die Aussetzung des Besuches und der
Arbeitsmöglichkeiten waren sehr belastend.» Doch die Maßnahmen seien

erfolgreich gewesen. «Wir hatten keine Covid-19-Erkrankungen unter
den Inhaftierten und nur eine bei den Bediensteten.»

Seit Beginn dieser Woche sind Besuche unter Einhaltung von Abstands-
und Hygieneregeln wieder zugelassen. Bei Betreten der Anstalten muss
eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Die Zahl der Personen ist
begrenzt und die Besucher müssen Angaben zu Krankheitssymptomen und
Kontakten mit Erkrankten machen. Außer Besuchern aus dem privatem
Umfeld der Gefangenen bekommen auch ehrenamtliche Helfer und externe
Fachkräfte wieder Zutritt. Arbeit und Qualifizierung im Vollzug
werden unter Berücksichtigung der Hygieneanforderungen ebenfalls
wieder aufgenommen. So starten die Produktionsbereiche wieder und
auch Sprachkurse sowie berufliche Teilqualifizierungen.

«Wir werden die dynamische Entwicklung des Infektionsgeschehens
weiter beobachten und unsere Regelungen danach anpassen», sagte
Minister Claussen. Sein Zwischenfazit: Der Justizvollzug in
Schleswig-Holstein habe einen unaufgeregten und professionellen Job
in bewegten Zeiten erledigt.