Razzia wegen Betrugs bei Corona-Soforthilfen in Moschee

Wieder rücken Polizisten am Morgen aus. Sie gehen gegen Verdächtige
vor, die bei Corona-Soforthilfen betrogen haben sollen.

Berlin (dpa/bb) - Wegen des Verdachts des Subventionsbetrugs bei
Corona-Soforthilfen sind in Berlin erneut mehrere Objekte, darunter
eine Moschee, durchsucht worden. Der Verdacht richte sich gegen zwei
Männer aus der islamistischen Szene, teilte die
Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Dienstagmorgen per Twitter mit.
Nach ersten Angaben der Polizei wurden seit 7.00 Uhr drei Objekte
durchsucht. Dazu gehörte auch die Moschee in Berlin-Tempelhof. Rund
250 Polizisten seien an dem Einsatz beteiligt, hieß es.

Die Polizei sperrte die Straße, an der die Moschee liegt, am Morgen
ab. Das Gebäude liegt in einem Hinterhof im hinteren Teil eines
Gewerbegebiets. Auch Spürhunde waren im Einsatz.

In den vergangenen Wochen war es bereits mehrfach zu Durchsuchungen
in der salafistischen Szene wegen des Verdachts des
Subventionsbetrugs bei Corona-Soforthilfen gekommen.

Bereits im Mai hatten Polizisten Wohnungen und Autos von fünf
Mitgliedern der salafistischen Szene in Berlin durchsucht. Die Männer
stehen im Verdacht, Corona-Soforthilfen für Kleinbetriebe bei der
Investitionsbank Berlin (IBB) beantragt und teilweise auch erhalten
zu haben, obwohl sie keinen Anspruch darauf hatten, hatte damals die
Polizei berichtet. Die Verdächtigen seien teilweise dem inneren Kreis
der mittlerweile verbotenen Fussilet Moschee zuzurechnen.

Vor rund zwei Wochen hatten Polizei und Staatsanwaltschaft zudem
einen weiteren Verdachtsfall ans Licht gebracht. Ein Mann soll mit
Komplizen in nur einem Monat 145 000 Euro Soforthilfen erschlichen
haben - und kam in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft
mitgeteilt hatte.