Umfrage: Schüler, Eltern und Lehrer wollen zurück zur Normalität

Hamburg (dpa/lno) - Nach gut drei Monaten coronabedingtem
Fernunterricht reicht es den meisten Hamburger Schülern, Lehrern und
Eltern. Laut einer am Montag veröffentlichten Onlineumfrage der
Schulbehörde unter 13 886 Eltern, 3201 Pädagogen sowie 3336 Schülern

ab 14 Jahren haben alle Gruppen die Zeit seit den Märzferien
überwiegend als «anstrengend» empfunden. Während Kinder und
Jugendliche die Situation noch etwas positiver bewertet hätten,
fühlten sich vor allem Eltern von Grundschülern und Lehrkräfte am
stärksten belastet. Insgesamt gaben die Schüler dem derzeitigen
Unterrichtsangebot nach Behördenangaben die Schulnote 3,3, die
Pädagogen bewerteten es mit 3,6 und die Eltern mit 3,9.

«Wie zu erwarten, ist die Zufriedenheit der Eltern mit dem
Fernunterricht nach so langer Zeit zurückgegangen», erklärte
Schulsenator Ties Rabe (SPD). Der Anfangselan der Eltern habe mit der
Zeit deutlich nachgelassen. «Von allen Gruppen wünschen sich die
Lehrkräfte am stärksten den Präsenzunterricht zurück, die
Schülerinnen und Schüler sind hier etwas zurückhaltender. Dennoch bin

ich zusammen mit der großen Mehrheit aller Gruppen froh, dass die
Schule nach den Sommerferien wieder öffnet», erklärte Rabe.

Der Vorsitzende der Elternkammer, Marc Keynejad, betonte: «Die
verständliche Freude über die in Aussicht gestellte Rückkehr zum
Präsenzunterricht darf jedoch nicht dazu verführen, zur Schule wie
vor der Krise zurückzukehren.» Vielmehr müsse Lehren aus den
vergangenen 13 Wochen gezogen und in neue Unterrichtskonzepte
umgewandelt werden. «Kinder, die durch die Krise benachteiligt wurden
müssen jetzt wieder aufgefangen werden. Zwei Wochen Ferienschule
werden das alleine nicht leisten können.»