Steinmeier berät mit Wirtschaft und Gewerkschaften über Ausbildung

Berlin (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier berät am
Dienstag (10.30 Uhr) mit den Spitzen von Industrie, Handwerk und
Gewerkschaften über die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt.
Hintergrund ist die Befürchtung, dass viele Unternehmen, die durch
die Corona-Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, ihre
Ausbildungsaktivitäten einstellen oder reduzieren könnten.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte Anfang Mai davor
gewarnt, dass die Corona-Krise den schon vorher zu verzeichnenden
Rückgang der Ausbildungsplätze in Deutschland beschleunigen werde.
Sie teilte damals mit, dass derzeit ein Minus bei den angebotenen
Lehrstellen von knapp acht Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat
verzeichnet.

Die Bundesregierung will daher eine Ausbildungsprämie für kleine und
mittelständische Unternehmen auf den Weg bringen. Nach den bisher
bekannt gewordenen Plänen sollen Betriebe mit bis zu 249
Beschäftigten, die von der Corona-Krise in erheblichem Umfang
betroffen sind und trotzdem ihr Ausbildungsniveau halten, für jeden
für das Ausbildungsjahr 2020 abgeschlossenen Vertrag einen einmaligen
Zuschuss von 2000 Euro erhalten. Sogar 3000 Euro pro Vertrag soll
erhalten, wer mehr als bisher ausbildet.

Zu dem Gespräch mit dem Bundespräsidenten werden der Vorsitzende des
Deutschen Gewerkschaftsbunds, Reiner Hoffmann, und die Präsidenten
der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Ingo Kramer,
des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Dieter Kempf, des
Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Eric Schweitzer, und des
Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer,
erwartet. Im Anschluss soll ein gemeinsamer Appell zur beruflichen
Bildung in Zeiten der Corona-Pandemie veröffentlicht werden.