Magdeburg startet Lebensmittelversorgung für Menschen in Quarantäne

Knapp 500 Menschen stehen derzeit in zwei Magdeburger Vierteln unter
Quarantäne, damit die Ausbreitung des Coronavirus verhindert werden
kann. Nun sollen sie mit Lebensmitteln versorgt werden.

Magdeburg (dpa/sa) - Die Versorgung der Menschen, die in Magdeburg
unter Quarantäne stehen, soll ab Dienstag anlaufen. Die Betroffenen
in den Vierteln Neue Neustadt und Salbke werden insgesamt viermal -
alle drei Tage - von den Johannitern mit Lebensmitteln beliefert, wie
die Stadt am Montag mitteilte. Dabei soll der Grundvorrat an
Lebensmitteln verteilt werden, den laut Bundesamt für
Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe jeder Haushalt für zehn Tage
vorrätig haben sollte.

Dazu zählen etwa Nudeln, Kartoffeln, Milchprodukte und Gemüse.
Menschen, die bereits länger als zwei Tage unter Quarantäne gestellt
seien und dringend Lebensmittel benötigten, sollten am Montag
kurzfristig mit Lebensmitteln versorgt werden, hieß es. Außerdem
können die Bewohnerinnen und Bewohner ab Dienstag auch Sonderbedarf
wie beispielsweise Windeln anmelden.

Zudem soll ebenfalls ab Dienstag eine Hotline des Sozial- und
Wohnungsamtes mit deutsch- und rumänischsprachigen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern besetzt werden. Zu den Bewohnern in Neue Neustadt
und Salbke gehören nach Angaben der Stadt Menschen mit rumänischem
Pass.

Wegen vermehrter Coronavirus-Infektionen hatte Magdeburg am 20. Juni
Quarantäneanordnungen für 19 einzelne Hausaufgänge in der Neuen
Neustadt und in Salbke verhängt. Davon sind nach Angaben der Stadt
insgesamt 523 Bewohnerinnen und Bewohner betroffen. Enden soll die
Quarantäne voraussichtlich am 4. Juli. Ordnungsamt und Polizei wollen
die Einhaltung der Regeln überprüfen. Mehrere Schulen, Spielplätze
und Freizeiteinrichtungen wurden - nach Lockerungen der Bestimmungen
des Landes zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie - wieder
geschlossen.


Währenddessen gibt es für die Kliniken in Schönebeck (Salzlandkreis)

teilweise Entwarnung. In der Rehaklinik Waldburg-Zeil lägen alle
Corona-Testergebnisse vor und seien durchweg negativ, teilte der
Landkreis mit. Der Aufnahmestopp und das Besuchsverbot wurden daher
aufgehoben. In einer zweiten Klinik in Schönebeck lagen am
Montagnachmittag noch nicht alle Testergebnisse vor, hier gelten
weiter Aufnahmestopp und Besuchsverbot. Nötig wurden die Maßnahmen,
weil vergangene Woche eine Magdeburger Patientin in einer
Schönebecker Rehaklinik positiv auf das Virus getestet worden war.

Seit Freitag sind in Sachsen-Anhalt zwölf neue Corona-Infektionen
bekannt geworden. Acht davon seien in Magdeburg aufgetreten, teilte
das Sozialministerium am Montag mit (Stand: 22.6., 10.18 Uhr).
Außerdem seien zwei neue Fälle im Saalekreis, einer im Landkreis
Wittenberg und einer in Halle verzeichnet worden.

Insgesamt liegt die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Land
demnach bei 1852 Fällen. Davon wurden bislang 274 Personen im
Krankenhaus behandelt. 57 Menschen sind gestorben. Nach Schätzungen
sind bisher 1668 Menschen wieder genesen.