Veranstaltungsbranche beklagt prekäre Lage durch Corona

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Bei einer Kundgebung in Frankfurt haben am
Montag Veranstalter, Künstler und Kulturschaffende auf ihre prekäre
Situation in der Corona-Krise aufmerksam gemacht. «Die
Live-Veranstaltungsbranche kann nur überleben, wenn sie eine
relevante finanzielle Rettung erfährt», teilten die Organisatoren
mit. Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden
Abstandsregeln finden derzeit kaum Live-Veranstaltungen statt.
Großveranstaltungen sind aktuell bis Ende Oktober untersagt.

Auf der Bühne vor der Jahrhunderthalle standen unter anderem Henni
Nachtsheim und Gerd Knebel vom Comedyduo Badesalz und die hessische
Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn (Grüne). Insgesamt
waren etwa 450 Teilnehmer zu der Kundgebung gekommen.

«Wir können unter der Einhaltung der geforderten Mindestabstände
keine Veranstaltungen durchführen, ohne dabei ein horrendes
Minusgeschäft zu produzieren, das gilt für kleine Theater ebenso wie
für große Hallen», erklärte Stefan Schornstein von der
Veranstaltungsagentur S-Promotion in einer Mitteilung. Einer ganzen
Branche drohe das Aus, wenn sie jetzt nicht arbeiten dürfe und
finanziell allein gelassen werde.

Zudem sollte es am Montagabend eine weitere bundesweite Aktion geben,
bei der Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft Spielstätten und
andere Gebäude rot anstrahlen. Mit der symbolischen «Alarmstufe Rot»

solle die schwierige wirtschaftliche Lage unterstrichen werden,
berichteten die Organisatoren aus Nordrhein-Westfalen im Vorfeld.
Wegen der behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise sei einem
riesigen Wirtschaftszweig praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage
entzogen worden, hieß es.

Bis Montagnachmittag verzeichneten die Organisatoren auf ihrer
Internetseite mehr als 7500 Gebäude, die beleuchtet werden sollen.
Darunter waren auch zahlreiche in Hessen - beispielsweise die Alte
Oper in Frankfurt, der Herkules in Kassel oder das Kulturzentrum
Schlachthof in Wiesbaden.