Ringen um Personal-Sparpaket bei Lufthansa geht weiter

Frankfurt/Main (dpa) - Bei der schwer angeschlagenen Lufthansa geht
das Ringen um Einsparungen beim Personal weiter. Unternehmen und
Gewerkschaftsvertreter bestätigten am Montag in Frankfurt die
Fortsetzung der Verhandlungen, wollten aber keinen Zeitpunkt für eine
mögliche Einigung mehr nennen. Ursprünglich war dieser Montag als
Termin avisiert worden, um die Ergebnisse noch vor der für Donnerstag
angesetzten außerordentlichen Hauptversammlung (25. Juni)
präsentieren zu können.

Der von der Corona-Krise hart getroffene Konzern hatte wegen der
dauerhaft sinkenden Nachfrage den weltweiten Personalüberhang auf 22
000 Stellen beziffert. Davon entfallen rund 11 000 Stellen auf
Deutschland. Bei den Verhandlungen sollen nun Maßnahmen vereinbart
werden, um möglichst viele Mitarbeiter an Bord zu halten. Das sind
zum Beispiel ausgeweitete Teilzeitmodelle und der Verzicht auf
Gehaltssteigerungen und Zulagen. Beteiligt sind die Gewerkschaften
Verdi, Ufo und Vereinigung Cockpit, die bereits verschiedene
Sparvorschläge unterbreitet haben.

Der Konzernumbau trifft auch die Töchter im In- und Ausland. Der
Flugbetrieb von Germanwings wird nicht wiederaufgenommen, wie
Lufthansa bereits mitgeteilt hatte. Eurowings verringert den Angaben
zufolge die Personalkapazität in der Verwaltung um 30 Prozent und
streicht dafür 300 Stellen. Bei Austrian Airlines gibt es aufgrund
der Flottenverkleinerung einen Personalüberhang von 1100 Stellen.
Brussels Airlines wird ihre Kapazitäten um 1000 Stellen reduzieren,
bei Lufthansa Cargo sind es 500 Stellen.