Tausende Corona-Verstöße in Niedersachsen und Bremen

Ob Missachtung des Mindestabstands oder Treffen in Gruppen: Viele
Menschen haben sich mitten in der Corona-Krise nicht an die Regeln
zur Eindämmung des Virus gehalten. Für einige wird das teuer.

Hannover/Bremen (dpa/lni) - Die Kommunen in Niedersachsen und Bremen
haben bereits Tausende Verstöße gegen die Corona-Regeln festgestellt
und Bußgelder von insgesamt mehreren Hunderttausend Euro verhängt.
Das hat eine stichprobenartige Abfrage der Deutschen Presse-Agentur
ergeben. Demnach haben sich viele Menschen nicht an die Vorgaben zur
Eindämmung des Virus gehalten.

REGION HANNOVER: Allein in der Region Hannover wurden bis Mitte Juni
mehr als 4800 Verstöße angezeigt. Die Höhe der verhängten Bußgeld
er
betrug rund 227 000 Euro. Davon seien 35 000 Euro bereits
eingegangen. Hauptsächlich habe es sich bei den Vergehen um das
Unterschreiten des Mindestabstands von eineinhalb Metern sowie um
Gruppenverstöße gegen das Kontaktverbot gehandelt, sagte eine
Sprecherin der Region. Im gewerblichen Bereich habe es hingegen nur
gelegentliche Verstöße gegeben.

BREMEN: In Bremen wurden bis Ende Mai knapp 2500 Verstöße gezählt und

Bußgelder von rund 190 000 Euro ausgesprochen, wie eine Sprecherin
des Innensenators mitteilte. Mehr als 80 Prozent der
Ordnungswidrigkeiten entfielen auf den April, als die Einschränkungen
in der Corona-Krise noch neu und besonders weitreichend waren. Im Mai
gingen sie den Angaben zufolge deutlich zurück.

OLDENBURG: Die Stadt Oldenburg hat bis Mitte Juni rund 500 Verstöße
gegen die Corona-Auflagen festgestellt. In einzelnen Fällen seien
auch Bußgelder verhängt worden, insbesondere bei Verstößen gegen da
s
Abstandsgebot. Diese summierten sich auf einen niedrigen
vierstelligen Gesamtbetrag, hieß es. Bei einigen Gastronomiebetrieben
liefen zudem Anhörungsverfahren - dort drohten Bußgelder bis zu 2000
Euro, sagte ein Stadtsprecher.

WOLFSBURG: Die Stadt Wolfsburg teilte lediglich den Stand der Dinge
in der Gastronomie mit. Dort seien bis Ende Mai etwa 60 Lokalitäten
kontrolliert worden, einige davon mehrfach. Aus einer Kontrolle habe
sich eine Anzeige mit einem Bußgeld von 1000 Euro ergeben.

Die Corona-Auflagen waren im Mai sowohl in Niedersachsen als auch in
Bremen schrittweise immer mehr gelockert worden. Vom kommenden Montag
an soll in Niedersachsen die fünfte und letzte Phase eines
Stufenplans in Kraft treten. Plänen der Landesregierung zufolge
könnten dann auch Gruppen von bis zu zehn Personen sich wieder in der
Öffentlichkeit treffen. Bisher sind die Kontakte auf die Mitglieder
von zwei Haushalten beschränkt.