Clemens Tönnies in Arbeitsquarantäne - kein Stadionbesuch

Die vom Kreis Gütersloh angeordnete Quarantäne für viele
Tönnies-Mitarbeiter trifft jetzt auch das Management. Mitinhaber
Clemens Tönnies darf zur Arbeit fahren. Aber nicht mehr ins Stadion
zu einem Spiel des FC Schalke 04.

Rheda-Wiedenbrück (dpa) - Nach dem Corona-Ausbruch beim
Fleischproduzenten Tönnies müssen sämtliche Mitarbeiter am Standort
Rheda-Wiedenbrück in Quarantäne. Das betreffe auch die Verwaltung,
das Management und die Konzernspitze, teilte der Kreis Gütersloh am
Freitagabend mit.

Einige Mitarbeiter können den Angaben nach aber in sogenannte
Arbeitsquarantäne. Das heißt, dass sie sich nur zwischen Arbeits- und
Wohnort bewegen dürfen. Das gilt auch für Clemens Tönnies,
Gesellschafter von Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies, wie

ein Konzernsprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte. Somit darf
der 64-Jährige am vorletzten Spieltag der Fußball-Bundesliga nicht
ins Stadion. Tönnies ist Vorsitzender des Aufsichtsrates beim FC
Schalke 04. Die Gelsenkirchener spielen am Samstag gegen den VfL
Wolfsburg.

Am Samstag (14 Uhr) will der Kreis Gütersloh bei einer
Pressekonferenz über die Hilfe der Bundeswehr bei der Reihentestung
der Mitarbeiter von Tönnies auf Corona informieren. Währenddessen hat
der Krisenstab weitere Unterstützung angefordert, wie der Kreis am
Freitagabend mitgeteilt hatte. So sollen 20 Experten der Bundeswehr
den Kreis im Bereich des Kontaktmanagements unterstützen. Hier werden
die Kontakte von Infizierten nachverfolgt.

Außerdem hat der Kreis das Land NRW um Personal angefragt. Gütersloh
will mit einer großen Zahl von mobilen Teams die Unterkünfte der
Werksarbeiter von Tönnies aufsuchen. Dort sollen Abstriche gemacht
werden sowie medizinische Beratung und Betreuung angeboten werden,
hieß es in einer Mitteilung.

Die um Hilfe angefragte Polizei hat nach Kreisangaben bereits
Unterstützung zugesagt. Die Beamten sollen die Ordnungsbehörden der
Kommunen bei der Quarantäneüberprüfung unterstützen. «Die oberste

Priorität für den Kreis Gütersloh ist es, die Ausbreitung des
Coronavirus einzudämmen», sagte Landrat Sven-Georg Adenauer. Die
Menschen, die sich mit dem Virus infiziert haben, sollen die
bestmögliche Unterstützung und Hilfe bekommen, teilte Adenauer mit.