Coronavirus bedroht die Töpfermärkte im Land

Magdeburg (dpa/sa) - Sommerzeit ist Marktzeit - doch gerade die
beliebten Töpfermärkte stehen wegen des Coronavirus auf der Kippe. In
Sachsen-Anhalt sind solche sogenannten Spezialmärkte mindestens bis
zum 1. Juli verboten, wie das Sozialministerium mitteilte. Ob sie
danach wieder stattfinden dürfen, sei noch offen.

Der Berufsverband Bildender Künstler in Sachsen-Anhalt hat
Konsequenzen gezogen und seinen Design- und Kunstmarkt «sichtbar» in
Halle auf September verschoben. Echte Alternativen zu dem
Direktverkauf gebe es nicht, teilte der Verband der Deutschen
Presse-Agentur mit.

«Es geht vielen Kollegen wirklich schlecht», sagte die Organisatorin
des Töpfermarkts in Naumburg, Madleen Kröner. Das Töpferhandwerk sei

nicht sonderlich digitalisiert, viele Töpferinnen und Töpfer hätten
keinen Online-Shop, sondern lebten nur von den Verkäufen auf den
Märkten. Ihrer Meinung nach könnten Töpfermärkte trotz Corona
stattfinden - an der freien Luft, mit Mundschutz und ohne Gastronomie
und Vorführungen, um Menschenansammlungen zu verhindern. So ein
Konzept wünsche sie sich auch für den Töpfermarkt in Naumburg. In
anderen Bundesländern sei das bereits möglich.

Doch auch wenn viele Veranstaltungen bereits abgesagt wurden, soll
der ein oder andere Markt nach Angaben der Investitions- und
Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt weiterhin stattfinden;
beispielsweise im Juli in Halberstadt, Anfang August in Magdeburg
oder im September in Wittenberg.