Guatemalas umstrittener Gesundheitsminister in Corona-Krise ersetzt

Guatemala-Stadt (dpa) - Guatemalas Präsident Alejandro Giammattei hat
inmitten der Corona-Krise den Gesundheitsminister ausgetauscht. Er
habe María Flores und drei Vizeminister vereidigt, teilt Giammattei
am Freitag per Twitter mit. Flores, die bereits während der Regierung
von Präsident Óscar Berger (2004-2008) einen hochrangigen Posten im
Gesundheitsministerium innegehabt hatte, ersetzt den bisherigen
Minister Hugo Monroy. Eine Begründung gab der konservative
Giammattei, selber gelernter Arzt, nicht.

Der guatemaltekische Staatsanwalt für Menschenrechte, Jordán Rodas,
nannte den Schritt wichtig, aber verspätet. Er hatte bereits am 23.
März in einem offenen Brief Giammattei empfohlen, Monroy zu feuern.
Kontrollen in Krankenhäusern sowie des Ankaufs von Materialien hätten
zutiefst besorgniserregende Mängel beim Umgang des
Gesundheitsministeriums mit der Corona-Krise zutage gebracht, hieß es
damals.

Lateinamerika ist derzeit einer der Brennpunkte der globalen
Coronavirus-Pandemie. In Guatamela - mit etwa 18 Millionen Einwohnern
das bevölkerungsreichste Land Mittelamerikas - wurden bisher
offiziell 12 509 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 und 483
Todesfälle nach einer Covid-19-Erkrankung registriert. Am Freitag
(Ortszeit) kam mit 34 weiteren Gestorbenen die bislang höchste Zahl
innerhalb von 24 Stunden hinzu.