Cornelia Funke hält Proteste in den USA für «sehr gut»

Malibu (dpa) - Die Schriftstellerin Cornelia Funke findet die
Anti-Rassismus-Proteste in den USA positiv. «Ich finde es sehr gut,
dass die Probleme, die Amerika seit so vielen Jahren hat, jetzt so
wortgewaltig und weitgehend friedlich auf die Straßen getragen
werden», sagte die in Malibu bei Los Angeles lebende Künstlerin dem
Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Als Deutsche wisse sie, was
passiere, wenn viele Menschen stillhalten und denken, es gehe
vorüber. «Für mich ist es viel bedrohlicher, wenn Rassismus, Unrecht,

Armut totgeschwiegen werden.»

Funke («Tintenherz», «Die Wilden Hühner») übt Kritik am
Gefängnissystem der Vereinigten Staaten: «So viele Menschen sind hier
im Gefängnis, ohne dass sie je vor Gericht kommen.» Sie spende große

Summen an Organisationen, die Kautionen stellen und afroamerikanische
Frauen und Mädchen unterstützen, sagte die Wahlkalifornierin. «Ich
sitze nicht auf meiner idyllischen Farm und tue so, als passierte
nichts.»