Reimann will keine erneuten Reihentests von Schlachthofarbeitern

Hannover (dpa/lni) - Trotz des großen Corona-Ausbruchs bei einem
Schlachtbetrieb in Westfalen will Niedersachsens Sozialministerin
Carola Reimann (SPD) keine erneuten Massentests bei Mitarbeitern der
Fleischindustrie veranlassen. Mehrfache Tests brächten keine
zusätzliche Sicherheit, sagte die Ministerin am Freitag in Hannover.
Hauptgrund für die massenhafte Verbreitung des Virus in dem
Schlachtbetrieb in Westfalen ist nach ihrer Überzeugung ungenügender
Infektionsschutz in den Arbeitsprozessen.

Bei dem Massentest von rund 17 000 Beschäftigten der Fleischindustrie
in Niedersachsen sei nur eine kleine Zahl von Infektionen
festgestellt worden, deren Ursache im privaten Bereich liege. Reimann
pochte deshalb insbesondere auf das in Niedersachsen bereits im Mai
erlassene Verbot, Personal zwischen verschiedenen Schlacht- und
Zerlegebetrieben hin- und herzuschieben.

Nach dem massiven Corona-Ausbruch in dem Tönnies-Schlachtbetrieb im
westfälischen Rheda-Wiedenbrück übernehme ein Schlachthof im
emsländischen Sögel das Schlachtvieh zur Verarbeitung, sagte die
Ministerin.