Kreis Gütersloh: SPD drängt bei weiteren Corona-Fällen auf Lockdown

Düsseldorf (dpa/lnw) - Nach dem Corona-Ausbruch in einer
Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück drängt die
SPD-Landtagsfraktion auf politische Reaktionen der Landesregierung.
«Sollte der Wert von 50 Neuinfizierten innerhalb von einer Woche pro
100 000 Einwohner überschritten werden, muss Herr Laschet mir
erklären, warum es keinen Lockdown gibt. Denn er hat diese Regelung
mit Frau Merkel vereinbart», erklärte SPD-Fraktionschef Thomas
Kutschaty in der «Rheinischen Post». Bis Freitagmorgen wurden 730
Infizierte registriert, weitere Tests laufen.

Am Donnerstag hatte der Kreis Gütersloh für die sogenannte
7-Tages-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfizierten pro 100 000
Einwohner in einer Woche - einen Wert von 213 gemeldet. Er lag also
bereits mehr als vier Mal so hoch wie der Grenzwert 50. Nach der
Einigung von Bund und Ländern müssen Lockerungen in solchen Fällen
wieder aufgehoben werden. Allerdings gilt auch, dass diese Zahl keine
Rolle spielt, wenn es sich um einen lokal eingrenzbaren
Infektionsherd handelt.

In Richtung von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte
Kutschaty am Freitag der dpa: «Seit Wochen gab es Informationen über
Infektionen bei Tönnies und passiert ist nichts. Laumann muss vor
allem die Frage beantworten, warum es nach wie vor keine
landeseinheitlichen Hygienekonzepte in der Fleischindustrie gibt. Die
Frage bleibt auch: Wurden Arbeitsrückkehrer konsequent getestet und
hat der NRW-Arbeitsschutz das überprüft?»