Bundesweit 580 Neuinfektionen - neue Ausbrüche noch nicht mit erfasst

Berlin, Göttingen und der westfälische Kreis Gütersloh kämpfen
derzeit mit größeren Corona-Ausbrüchen. Wohnkomplexe und ein
Schlachtbetrieb sind betroffen. Insgesamt bleibt die Lage in
Deutschland ruhig.

Berlin (dpa) - Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in
Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 580 neue Infektionen mit
dem Coronavirus gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der
Corona-Krise 187 764 Menschen in Deutschland nachweislich mit
Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Donnerstag meldete (Datenstand
18.6., 0.00 Uhr).

Noch nicht enthalten sind die Nachweise bei Ausbrüchen wie im
westfälischen Kreis Gütersloh - diese dürften die Gesamtzahlen in den

kommenden Tagen deutlich erhöhen. Hunderte Infektionen gehen allein
auf Mitarbeiter einer Fleischfabrik im Kreis Gütersloh zurück.
Tausende Menschen wurden unter Quarantäne gestellt. Auch im Berliner
Bezirk Neukölln stieg die Zahl der Infizierten in inzwischen unter
Quarantäne stehenden Wohnblöcken. Neu hinzu kam ein Ausbruch in einem
Hochhaus in Göttingen. Zunächst wurden dort etwa 100 Neuinfektionen
nachgewiesen, knapp 700 Bewohner standen unter Quarantäne.

Weitere Landkreise mit hohen Infektionszahlen pro 100 000 Einwohner
in den vergangenen sieben Tagen sind Verden, Greiz, Magdeburg und
Warendorf. 145 von 412 Landkreisen registrierten nach RKI-Daten in
den vergangenen sieben Tagen keine Neuinfektionen. 8856 mit dem Virus
infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das
bedeutet ein Plus von 26 im Vergleich zum Vortag. Etwa 174 100
Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das
sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit
Datenstand 18.6., 0.00 Uhr, unverändert bei 0,86 und damit unter der
kritischen Marke von 1,0. Das bedeutet, dass ein Infizierter im
Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert
bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor
ab.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an.
Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher
weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen stieg
dieser Wert mit Datenstand 18.6., 0.00 Uhr, auf 1,0 (Vortag: 0,89).
Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.