Sachsens Architekten spüren Auswirkungen der Corona-Krise

Dresden (dpa/sn) - Die Corona-Krise bringt zunehmend auch Architekten
in Sachsen in Schwierigkeiten. Haushaltssperren und Einschränkungen
im Zuge der Schutzmaßnahmen treffen die Büros aber unterschiedlich,
wie Danyel Pfingsten von der Architektenkammer Sachsen in Dresden am
Donnerstag sagte. Dabei seien Innenarchitekten, die sehr viel mit
Öffentlichkeit zu tun haben, stärker betroffen als andere
Fachrichtungen. Ein aktuelles Lagebild über die Architektenschaft im
Land wird nach Kammerangaben gerade erstellt. Sie hat darum gebeten,
die Antragsfrist für Soforthilfen der Bundesregierung, die im Mai
endete, zu verlängern.

«Wir sind eine Branche, bei der die Auswirkungen zeitversetzt
ankommen», hieß es von der Kammer. Im Unterschied zu anderen Ländern

liefen viele Baustellen in Deutschland weiter, aber es gebe auch
Projekte, die gestoppt wurden. «Die öffentliche Hand ist jetzt
vorsichtiger, der private und Firmensektor will laufende Projekte so
schnell wie möglich vollenden.» Das sei aber nach Kammerangaben
branchenabhängig.

Der «Tag der Architektur» (27./28. Juni) macht auf die Bedeutung der
Baukultur aufmerksam. Unter dem Motto «Ressource Architektur» geht es
um Nachhaltigkeit, CO2-Bilanz sowie Energieeffizienz, zu welcher
Architekten beitragen können. Im Fokus dabei stehe die Sanierung im
Bestand, wobei nach Angaben der Kammer die Wertschätzung dafür bei
Behörden gestiegen ist. Die Öffentlichkeit kann sich am letzten
Juniwochenende von der Baukultur im Freistaat überzeugen - mit
Einschränkungen durch Mindestabstand, Maskenpflicht, reduziertem
Zugang oder nur virtuell. Rund 60 Objekte und Büros sind zugänglich -
vom Hauptbahnhof Chemnitz über den Dresdner Schwimmsportkomplex oder
das Freiberger Schloßplatzquartier bis zu Kitas, Schulen,
Polizeirevier oder Wohnscheune. Im vergangenen Jahr sahen sich rund
5000 Besucher in etwa 50 Objekten um.