CureVac-Impfstoffkandidat wird an Uniklinik Tübingen getestet

Tübingen (dpa) - Die erste klinische Studie mit dem
Corona-Impfstoffkandidaten der Firma CureVac hat am Donnerstag an der
Uniklinik Tübingen begonnen. Die Studie an mehr als 100 Menschen im
Alter von 18 bis 60 Jahren wird am Institut für Tropenmedizin,
Reisemedizin und Humanparasitologie durchgeführt, wie die Uniklinik
mitteilte. Damit wird der Impfstoff im Rahmen einer klinischen Studie
zum ersten Mal am Menschen erprobt. Ziel sei es, die Verträglichkeit
sowie eine spezifische Immunantwort gegen das Virus zu ermitteln,
erklärte der Institutsdirektor und Studienleiter, Professor Peter
Kremsner.

CureVac arbeitet an sogenannten mRNA-Impfstoffen. mRNA ist eine Art
Botenmolekül, in dem die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen
steckt. Für ihren Impfstoff haben die CureVac-Forscher mRNA mit der
Bauanleitung für ein Protein des Coronavirus Sars-CoV-2 versehen. Die
menschlichen Zellen bilden nach der Impfung dieses Protein, was der
Körper als fremd erkennt. Er bildet Antikörper und andere
Abwehrzellen dagegen.

Die Studie wird laut Uniklinik in mehreren Phasen ablaufen. Erst soll
der Impfstoff den Probanden in der niedrigsten Dosierung von 2
Mikrogramm verabreicht werden. Die Zahl der Teilnehmer sowie die
Dosis des Wirkstoffs sollen abhängig von der Verträglichkeit erhöht
werden. Im nächsten Schritt - voraussichtlich im Spätsommer - sollen
die Altersgrenzen erweitert werden, ebenso soll dann international
getestet werden.

Die Genehmigung für die Studie hatte das zuständige
Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen erteilt. Das
Wirtschaftsministerium hatte Anfang der Woche bekanntgegeben, sich
mit 300 Millionen Euro an CureVac zu beteiligen und rund 23 Prozent
der Anteile zu übernehmen, um sich gegen eine mögliche Übernahme aus

dem Ausland abzusichern.