Weiterer Fall in Göttingen: Hochhaus mit 700 Leuten unter Quarantäne

Göttingen wird erneut von einem Corona-Ausbruch getroffen. Nach etwa
100 positiven Tests greift die Stadt durch und stellt ein ganzes
Hochhaus unter Quarantäne.

Göttingen (dpa) - Angesichts von etwa 100 neuen
Coronavirus-Infektionen in einem Göttinger Hochhaus ist der
Gebäudekomplex vollständig unter Quarantäne gestellt worden. Von der

Entscheidung sind knapp 700 Bewohner betroffen, wie die
niedersächsische Stadt am Donnerstag mitteilte. Mit der Maßnahme
sollen die Übertragungswege des Virus unterbrochen werden, weil die
Behörden davon ausgehen, dass es eine hohe Zahl an Kontaktpersonen
ersten Grades in dem Wohnkomplex gibt.

Ob der neue Fall die Rücknahme weiterer Lockerungen in Göttingen nach
sich zieht, wurde zunächst nicht bekannt. Die Zahl der Neuinfektionen
in den letzten sieben Tage pro 100 000 Einwohner stieg für Stadt und
Landkreis Göttingen auf 44,86.

Zunächst waren in dem Wohnkomplex zwei Coronavirus-Infektionen
bekannt geworden, daraufhin hatte die Stadt am Montag und Dienstag
ein mobiles Testzentrum mit Bussen für die Bewohner eingesetzt.
Insgesamt wurden knapp 700 Menschen getestet, zum Teil auch von
außerhalb des Komplexes. Weitere etwa 60 Testergebnisse liegen noch
nicht vor.

Zuvor war es in einem 18-geschossigen Hochhauskomplex am nördlichen
Rand der Göttinger Innenstadt, dem Iduna-Komplex, zu einem
Corona-Ausbruch gekommen. Nach Darstellung der Stadtverwaltung hatten
dort Mitglieder mehrerer Familien im Mai bei privaten Feiern die
Hygiene- und Abstandsregeln verletzt.