Merkel, Söder und die Corona-App

Berlin (dpa/lby) - Hat Angela Merkel die App - und nutzt sie diese
auch? Und lässt sich Markus Söder von dem smarten
Corona-Hilfsinstrument der Regierung sogar von wichtigen
Verhandlungen im Kreis seiner Amtskollegen ablenken? Nach den ersten
persönlichen Beratungen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin
nach einigen Monaten Corona-Abstinenz liefern sich Merkel und der
mächtige Bayer am Mittwoch auf offener Bühne ein kleines verbales
Scharmützel.

Ob sie selbst die am Vortag präsentierte offizielle Corona-Warn-App
der Bundesregierung auf ihre Smartphone heruntergeladen habe und ob
sie schon öfters draufgeguckt habe, will ein Reporter von Merkel
wissen. Die Kanzlerin, als leidenschaftliche Nutzerin ihres mobilen
Kommunikationsgeräts bekannt, gibt sich schmallippig: «Da ich über
mein Kommunikationsverhalten ja sowieso keine Auskunft gebe, sage ich
auch nicht viel dazu. Außer das, was ich schonmal gesagt habe, dass
ich willens bin, diese App zu nutzen.» Basta.

«Ich hab sie» - diesen Kommentar will sich Söder dann doch nicht
verkneifen. Ob er schon drauf geschaut habe? «Ja.» Häufig? «Währe
nd
solchen Sitzungen ergibt sich hin und wieder die Gelegenheit, die
Gedanken ...» Während der Sitzung! Das kann Merkel nicht einfach
unkommentiert lassen: «Obwohl er der Vorsitzende ist und eigentlich
ganz Auge und Ohr sein sollte», merkt sie schmunzelnd an. Doch Söder
legt noch einen drauf: «Man weiß ja manchmal, was gesagt wird.»