Bund und Länder wollen Reserve für medizinische Schutzausrüstung

Berlin (dpa) - Angesichts der Corona-Pandemie wollen Bund und Länder
dauerhafte Vorräte an Schutzausrüstung für medizinisches Personal
aufbauen. Der Bund will eine «nationale Reserve» anlegen, wie
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten am Mittwoch
beschlossen. Die Länder wollen demnach dafür sorgen, dass dies auch
dezentral in Gesundheitseinrichtungen und Katastrophenschutz erfolgt.

Maßstab für die Bevorratung soll dabei sein, dass «ein physischer
Mindestvorrat von einem Monat» bestehe. Der Bund wolle eine
Erstausstattung finanziell unterstützen. Entsprechende Pläne hatten
auch die Spitzen der großen Koalition bereits angekündigt.

Nach Angaben von Kanzleramtschef Helge Braun kommt Deutschland bei
der nationalen Herstellung von Schutzmasken gut voran. Es hätten sich
bereits «sehr viele» Firmen gefunden, die zum Aufbau entsprechender
Produktionslinien bereit seien, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch
im Bundestag. «So werden wir hoffentlich bis Ende August auch eine
nennenswerte Schutzausrüstungs-Produktion in Deutschland haben.»

Angesichts eines zeitweisen Schutzmasken-Mangels hatte die
Bundesregierung entschieden, die nationale Eigenproduktion über
Investitionsförderung und Abnahmegarantien anzukurbeln. Durch
zahlreiche Lieferungen aus dem Ausland dürfte es nach Brauns Worten
derzeit eigentlich nirgendwo in Deutschland einen Mangel an
Schutzausrüstung mehr geben. Ziel sei aber der Aufbau einer
nationalen Reserve - und zwar dauerhaft und nicht nur für die Zeit
der Corona-Krise.