Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh - Schulen und Kitas geschockt

Rheda-Wiedenbrück/Gütersloh (dpa/lnw) - Schulen und
Kindertagesstätten im Kreis Gütersloh sind geschockt über die
geplanten Schließungen nach einem Corona-Ausbruch beim
Schlachtereibetrieb Tönnies. «Die Nachricht kam eben zur Abholzeit,
wir konnten es den Kindern gar nicht mehr richtig erklären», sagt
Marina Pielsticker, Leiterin einer Kindertagesstätte in
Borgholzhausen. «Mit einigen Eltern konnte ich wenigstens noch über
den Zaun hinweg sprechen.» Sie wisse noch nicht, wie es die nächsten
Tage weitergehe. «Endlich hatten wir mal wieder Kinderlachen in den
Räumen und nun ist alles wieder zu», so Pielsticker. «Es ist hart,
das den Kindern zu erklären.»

Auch Schulleiter Martin Bauer zeigte sich entsetzt über den
Corona-Ausbruch bei Tönnies. «Wir sind alle geschockt», so der
Schulleiter einer Grundschule im Kreis Gütersloh. «Der Punkt, der uns
am meisten Bauchschmerzen bereitet, ist die Notbetreuung.» Er wisse
noch nicht in welcher Form diese stattfinden könne.

Der Kreis Gütersloh hatte am Mittwochmittag mitgeteilt, dass alle
Schulen und Kitas bis zu den Sommerferien geschlossen werden müssen.
Durch diesen Schritt solle eine Ausbreitung des Virus in der
Bevölkerung vermieden werden. Unter den Tönnies-Beschäftigten seien
zahlreiche Mütter und Väter mit schulpflichtigen Kindern.

Mit 400 Neuinfizierten allein seit Anfang der Woche nimmt der
Corona-Ausbruch bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück immer größere
Ausmaße an. Von den bislang 500 am Mittwoch vorliegenden
Testergebnissen der Mitarbeiter in dem Schlachthof und
Fleisch-Zerlegebetrieb im Kreis Gütersloh seien 400 positiv, sagte
eine Kreis-Sprecherin.