BDEW sieht Investitionspotenzial in Höhe von 320 Milliarden Euro

Berlin (dpa) - Niedrigere Strompreise, schnellerer Ausbau
erneuerbarer Energien und die Förderung von Wasserstofftechnologie:
Für den Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sind
diese Punkte zentrale Bestandteile für eine langfristige und
nachhaltige Entwicklung nach der Corona-Krise. In einem
Positionspapier, das der Verband am Mittwoch veröffentlicht hat,
fordert er daneben eine stärkere Konzentration auf Elektromobilität,
mit Gas betriebe Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen sowie auf den Ausbau
der digitalen Infrastruktur.

Bis 2030 könnten auf diese Weise rund 320 Milliarden Euro an
Investitionen freigesetzt werden, heißt es in dem Papier. «Diese
Investitionen schaffen und sichern rund 271 000 Jobs in den
Wirtschaftssektoren, die von diesen Investitionen profitieren -
allein in Deutschland.»

Das bereits verabschiedete Konjunkturpaket der Bundesregierung gehe
dabei in die richtige Richtung. «Viele energie- und klimapolitische
Maßnahmen greifen Anliegen aus der Energiewirtschaft
auf.» Doch es seien weitere Impulse notwendig. Dazu gehört aus Sicht
des Verbands die Senkung des Strompreises, etwa über die
Festschreibung der EEG-Umlage auf maximal 5 Cent pro Kilowattstunde
sowie niedrigere Steuern.

Der Ausbau erneuerbarer Energien geht dem BDEW zudem zu langsam
voran. «Wachstumschancen bleiben ungenutzt.» Vor allem Planungs- und
Genehmigungsverfahren müssten beschleunigt werden. Um den
Leistungswegfall aufgrund des Atom- und des Kohleausstiegs
mittelfristig zu kompensieren, bedürfe es dem Verband zufolge mehr
Gas-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Das entsprechende Gesetz biete aber
zuwenig Investitionsanreize.