Bühnenverein: Immer mehr Tanzcompagnien nehmen Training wieder auf

Köln/Gera (dpa) - Nach wochenlanger Corona-Zwangspause kehren immer
mehr Ballettcompagnien in den Trainings- und Probenbetrieb vor Ort
zurück. Allerdings hygienebedingt unter starken Einschränkungen, wie
der Geschäftsführende Direktor des Deutschen Bühnenvereins, Marc
Grandmontagne, der Deutschen Presse-Agentur sagte. So gelten teils
Abstandsregeln von mindestens sechs Metern, die Tänzer sollen in
festen Gruppen abhängig von der Größe des Raumes trainieren und sich

nicht im Windschatten ihrer Vorderfrau oder ihres Vordermannes
bewegen; Ballettstangen und Tanzböden müssen nach jedem Training
gereinigt werden.

«Die darstellenden Künste sind durch Corona im Herzen getroffen, weil
künstlerische Produktion Nähe erfordert», konstatierte Grandmontagne.

Das betreffe in besonderem Maße den Tanz, der «schwerst gebeutelt»
sei. «An ein normales Repertoire ist derzeit nicht zu denken», sagte
er.

«Gruppenszenen und Pas de deux können nicht mehr stattfinden, außer
die Tänzer sind ein Paar oder wohnen zusammen in einer WG»,
erläuterte die Direktorin des Thüringer Staatsballetts, Silvana
Schröder. «Das schränkt uns bei der Entwicklung neuer Choreographien

enorm ein.»

Unter den Mitgliedern des Deutschen Bühnenvereins gibt es den Angaben
nach 66 Tanzcompagnien mit mehr als 1200 angestellten Tänzern und
Tänzerinnen.