Weiter Zwangspause für Hamburger Fischmarkt - Corona-Zahlen im Fokus Von Christiane Bosch, dpa

Der Hamburger Fischmarkt hat schon vielem getrotzt. Auch Sturmfluten
steckt er locker weg. Doch der wohl älteste Markt Hamburgs kann gegen
das Coronavirus wenig machen. Noch immer ist Zwangspause angesagt.
Nun gucken die Macher und Entscheider auf die Corona-Zahlen.

Hamburg (dpa/lno) - Obwohl Hamburgs Wochenmärkte schon längst wieder
offen sind, bleibt Hamburgs bekanntester Markt weiterhin geschlossen.
Die Zwangspause für den berühmten Fischmarkt in Altona wird dem
Bezirksamt zufolge noch bis mindestens Ende Juni bestehen bleiben.
«Wie es ab dem 1. Juli weitergeht, können wir zum derzeitigen
Zeitpunkt nicht sagen. Das ist abhängig von den Corona-Zahlen», sagte
ein Behördensprecher dazu der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
Das Verbraucherschutzamt sei zudem im ständigen Kontakt mit den
Fischmarkt-Betreibern. Es könne aber niemand etwas versprechen.

Bereits Mitte März war der Kult-Markt wegen der Ausbreitung des
Coronavirus zum ersten Mal in 300 Jahren Marktgeschichte abgesagt
worden. Seitdem müssen Touristen und Hamburger sonntagmorgens auf den
traditionellen Fischmarkt an der Elbe verzichten. Üblicherweise sind
dort etwa 120 Marktstände aufgebaut.

Dieter Bruhn, alias Aale-Dieter, versteht die lange Zwangspause
nicht. «Ich finde, da darf nicht zweierlei Maß angelegt werden»,
sagte der 81 Jahre alte Obmann des Fischmarktes der dpa. Supermärkte
und Wochenmärkte dürften schließlich auch öffnen.

Bruhn geht davon aus, dass bei einer Öffnung für viele Monate ohnehin
nicht mit den üblichen etwa 70 000 Besuchern zu rechnen sein wird.
«Das wird noch nicht einmal ein Drittel oder die Hälfte sein.» Auch
einige Händler werden wohl nicht dabei sein, weil es sich für sie
wirtschaftlich nicht lohnt. Zudem seien die Leute doch mittlerweile
so diszipliniert, dass sie die Abstände zueinander von sich aus
einhalten würden. Ansonsten könnten ja auch die Verkäufer dirigieren.

Die müssten im Übrigen auch nicht schreien. «Ein guter Verkäufer ka
nn
auch im Ruhigen verkaufen», so Aale-Dieter, der seit 61 Jahren auf
dem Fischmarkt verkauft.

Die Altonaer Grünen befürworten das vorsichtige Vorgehen des
Bezirksamtes. «Ganz klar ist, dass alle Menschenansammlungen
weiterhin vermieden werden müssen», sagte Politiker Benjamin Harders
der dpa. Als problematisch würden insbesondere betrunkene
Nachtschwärmer angesehen, die nicht in der Lage wären, den Abstand
einzuhalten.

Harders plädiert für eine langsame Öffnung mit zunächst maximal 50

Lebensmittelständen und einer späteren Startzeit am Sonntag, «um den

Alkoholpegel unter den Besuchern zu senken». Zuvor aber müsste
geklärt werden, wie die zusätzlichen Kosten zum Einhalten der
Abstandsregeln finanziert werden, «da der Aufwand den finanziell
möglichen Rahmen des Bezirksamts sprengen würde».

Aale-Dieter hofft nun, dass bald ein Konzept für die Öffnung des
Hamburger Fischmarktes erarbeitet ist. «Es ist an der Elbe und hier
ist genug Abstand möglich. Gerade morgens zwischen sechs und halb
acht. Da können Sie dort Fußball spielen und da treffen Sie keinen.»

Der Fischmarkt sei eine Institution, nicht nur für Hamburg. Die sei
nun wegen der andauernden Schließung in Gefahr. «Aber das darf nicht
sein.»

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