Unis: Corona-Krise kann digitale Lehre voranbringen

Innerhalb weniger Wochen haben die Universitäten - von Corona
getrieben - verstärkt auf die digitale Lehre umgestellt. Ein erstes
Fazit fällt positiv aus.

Greifswald/Rostock (dpa/mv) - Die erzwungene Umstellung auf den
Online-Betrieb in der Corona-Krise kann die Universitäten in
Mecklenburg-Vorpommern nach deren Angaben einen guten Schritt voran
bringen in der digitalen Lehre. «Sie wird jedoch nie die Präsenzlehre
ersetzen können», sagte der Chef des Rechenzentrums der Universität
Greifswald, Ralf Schneider, der Deutschen Presse-Agentur. «Die
Digitalisierung hat Limits.» Das seien nicht nur technische Grenzen;
die digitale Lehre müsse von didaktischen Konzepten begleitet werden.

Beide Unis zeigten sich gut einen Monat nach dem coronabedingten
Spätstart des Sommersemesters zufrieden. «Wir konnten viel lernen»,
sagte Rostocks Rektor Wolfgang Schareck. Forschung und Lehre würden
mit modernen digitalen Konzepten bereichert. «Die Universität Rostock
ist dennoch eine Präsenzuniversität.» Aber es gebe bis auf weiteres
keine Präsenzlehre, Veranstaltungen sind bis 31. August abgesagt.
Parallel dazu sei die Kontaktadresse <lehre.digital@uni-rostock.de>
eingerichtet worden, so dass sich die Hochschulleitung um die
Probleme Einzelner kümmern könne.

Nach Ansicht von Greifswalds Prorektor Steffen Fleßa lässt sich jetzt
erkennen, was auf Distanz gut geht und was nicht. Das könne ein
Schritt zum sogenannten Blended Learning sein, einem Mix von
Präsenzveranstaltungen und elektronischem Lernen. Er erwartet, dass
in vielen Bereichen 99 Prozent der Lehrziele des Semesters zu
schaffen sind. «Vorlesungen sind immer unproblematisch. Je
interaktiver eine Veranstaltung, desto größer sind die Probleme.» Wo

Labore benötigt würden, wie bei den Naturwissenschaften, oder wo das
spätere Arbeiten am Patienten oder der taktische Umgang mit Schülern
geübt werden müsse, seien die Ziele nicht zu erreichen.

Selbst beim Erlernen von Programmiertechniken sei der persönliche
Kontakt nötig, ergänzte Schneider. Für viele Lehrende war es nach
seinen Worten ein Kulturschock, innerhalb von drei oder vier Wochen
in die digitale Lehre einzusteigen. Schwierigkeiten hätten vor allem
Kollegen mit einem hohen Anteil an Lehrverpflichtungen und wenig
Forschung. Studenten sind nach Einschätzung der Professoren
zufrieden. «Es kommt auf das Niveau der Studierenden an und auf das
Fach», sagte Fleßa. Im Masterstudium sei mehr Eigenständigkeit zu
erwarten als bei einem 18 Jahre alten Bachelorstudenten.

Schareck machte auf die sozialen Folgen der Corona-Pandemie für das
Leben der Studierenden aufmerksam. «Eine besondere Herausforderung
ist das Studieren im Homeoffice für Studierenden mit zu betreuenden
Kindern oder Angehörigen, da der Studierendenstatus nicht als Beruf
anerkannt ist.» Da durch den Wegfall der Jobs Studierende hart
getroffen sind, konnten durch eine großzügige Spendenaktion innerhalb
der Uni zusätzlich zu den vom Bund gewährten zinsfreien Darlehen
teilweise Kompensationen erreicht werden, wie Schareck sagte.

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