Corona erschwert Abschied von Toten

München (dpa/lby) - Die Corona-Krise hat bei vielen Trauernden die
Angst vor dem Tod und dem Abschiednehmen von Verstorbenen nach
Einschätzung eines Bestatters deutlich erhöht. Dabei sei dieser
Trauerprozess wichtig, sagte der Gründer des Bestattungsinstitut
Aetas Lebens- und Trauerkultur in München, Florian Rauch. Dazu zähle,

den Toten noch einmal zu sehen. Auch während der schärfsten Maßnahmen

habe er versucht, zumindest dem nahen Familienkreis diesen Abschied
zu ermöglichen. In vielen Fällen sei das aber nicht möglich gewesen.


Und auch die Trauergespräche führe sein Team vorwiegend am Telefon.
Es sei aber etwas Anderes, wenn man in der Nähe des Gesprächspartners
sei und beispielsweise seine Mimik sehe. «Das sind Sachen, die gerade
in unserer Begleitung aktuell nicht da sind und die das Begleiten von
Trauernden und auch dieses Anstoßen des Trauerprozesses sehr schwer
machen», sagte Rauch. Daher hoffe er auf eine weitere Normalisierung.

Seit acht Wochen ändere sich bei den Vorgaben für Bestattungen und
Trauerfeiern fast täglich etwas, sagte der Bestatter. Anfangs hätte
es keine Trauerfeiern mehr in Aussegnungshallen geben dürfen. Das sei

inzwischen für eine begrenzte Anzahl an Personen erlaubt. Und auch
die zulässige Gesamtzahl an Trauergästen am Grab auf einem Friedhof
sei erhöht worden. Derzeit sind hier maximal 50 Menschen erlaubt.