Poolnudel wird Abstandsnudel: NRW-Freibäder öffnen mit neuen Regeln Von Frank Christiansen, dpa

Ab Mittwoch dürfen die Freibäder in NRW wieder öffnen. Im «Strandba
d
Lörick», Düsseldorfs größtem Freibad, laufen die Vorbereitungen a
uf
Hochtouren. Schon jetzt ist klar: Freibaden 2020 wird anders sein als
je zuvor.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Noch ist das Wasser in den Becken
spiegelglatt, noch tobt niemand über die Liegewiese. Aber drum herum
herrscht reges Treiben und Maschinenlärm im Düsseldorfer «Strandbad
Lörick»: Es wird geputzt und gewerkelt. Die Freibäder in
Nordrhein-Westfalen bereiten sich - wie hier in der Landeshauptstadt
- eilig auf die für diesen Mittwoch erlaubte Öffnung vor.

«Das war eine gelungene Überraschung», sagt Düsseldorfs Bäderchef

Roland Kettler am Montag. Als eines der ersten Bäder in NRW soll
Düsseldorfs größtes Freibad am Mittwoch öffnen. Die Vorgaben des
Gesundheitsministeriums kamen erst am Wochenende.

Schon jetzt ist klar: Freibaden 2020 wird ganz anders als je zuvor.
Es beginnt mit der Online-Registrierung, ohne die kein Gast ins
Düsseldorfer Freibad gelassen wird. Am Eingang wird dann neben Namen
und Adresse des Besuchers die Uhrzeit registriert.

«Laut Verordnung dürften wir 6400 Menschen hineinlassen», sagt
Bäderchef Kettler. Doch daraus wird nichts: «Wir lassen insgesamt
höchstens 1200 hinein - in drei Zeitfenstern.» Frühschwimmer,
Familien und Afterwork-Schwimmer sollen die Phasen nutzen. Dazwischen
wird das Bad jeweils für eine Stunde geschlossen, um es zu reinigen
und zu desinfizieren. Am Wochenende werden es nur zwei Zeitfenster
sein.

In- und außerhalb der Becken sind 1,50 Meter Mindestabstand
einzuhalten. Da trifft es sich gut, dass die «Poolnudel», jene
nudelförmige Schwimmhilfe aus aufgeschäumtem Kunststoff, 1,58 Meter
lang ist. Sie werde nun vom Personal als «Abstandsnudel» eingesetzt.
Die Nudel zeigt sofort, wieviel Abstand einzuhalten ist.

«Wer sich nicht an die Regeln hält, geht nach Hause», warnt Kettler.

Ins 50-Meter-Becken dürfen höchstens 60 bis 70 Schwimmer. Auch hier
gilt die Abstandsregel: Deswegen wird auf jeweils zwei Bahnen «im
Kreis» geschwommen, um Begegnungen im Wasser zu vermeiden. Über das
gechlorte Wasser könne übrigens keine Kontaminierung mit dem
Coronavirus stattfinden. «Das Chlor tötet die Viren sehr schnell ab.»


An den Kassen, auf den Toiletten und in den geschlossenen Umkleiden
gilt die Maskenpflicht. Im Wasser, unter der Dusche und auf der
Liegewiese nicht.

In Düsseldorfer Freibädern, vor allem im Rheinbad, war im vergangenen
Jahr erstmals das Phänomen der Zusammenrottung größerer Gruppen
Halbstarker aufgetreten. Deswegen werde in diesem Jahr wieder
Sicherheitspersonal in den Bädern patrouillieren.

«Ich würde es keinem empfehlen, sich wieder so zu benehmen», sagt
Kettler. «Wenn es nicht funktioniert, werden wir halt schließen
müssen.» Schon jetzt ist klar, dass die Saison für die
Bädergesellschaft verheerend wird, was aber vor allem an den
geschlossenen Hallenbädern liege. «Wir rechnen mit Einnahmeverlusten
von 2,5 Millionen Euro - vorausgesetzt, die Hallenbäder öffnen am 1.
September wieder», sagt Kettler.

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