ESC-Ersatz: Litauen «Sieger der Herzen», Spanien gewinnt Raab-Contest

Der Eurovision Song Contest in Rotterdam wurde abgesagt, es lebe der
ESC: Deutschland machte sich in der Corona-Pandemie eigene Musikshows
in Hamburg und Köln.

Hamburg/Köln (dpa) - Litauen und Spanien haben die
Eurovision-Song-Contest-Ersatzshows im deutschen Fernsehen gewonnen.
Mit dem minimalistischen Elektropopsong «On fire» gewann die Band The
Roop für Litauen das deutsche ESC-Finale 2020 der ARD. Nico Santos
gewann für Spanien den von Stefan Raab ins Leben gerufenen «Free
European Song Contest» bei ProSieben. Nachdem das große ESC-Finale in
Rotterdam coronabedingt abgesagt worden war, hatten sich ARD und
ProSieben konkurrierende Ersatzwettbewerbe überlegt.

Das Erste der ARD nutzte die leere Elbphilharmonie in Hamburg mit
Moderatorin Barbara Schöneberger, ProSieben ein Studio in Köln mit
den Moderatoren Steven Gätjen und Dragqueen Conchita Wurst, die 2014
für Österreich den großen ESC gewonnen hat.

Im Ersten lief nach dem deutschen ESC-Finale zeitversetzt eine
zweistündige internationale Ersatzshow des niederländischen
Fernsehens, bei der es aber kein Voting gab.

Dafür gab es in der pathetisch-glamourösen Sendung, die aus Hilversum
bei Amsterdam präsentiert wurde, Ausschnitte aller für das große
Finale in Rotterdam vorgesehenen Beiträge.

Zudem gab es viele nachdenkliche Momente zur Corona-Krise in
Einspielungen der Interpreten und musikalische Erinnerungen mit
früheren ESC-Gewinnern, darunter Gali Atari («Hallelujah», 1979) und

Johnny Logan («What's Another Year», 1980).

Auch eine filmische Reise durch Europa mit Bildern angestrahlter
Wahrzeichen von Madrid bis Moskau zum Lied «Love Shine a Light», dem
ESC-Siegertitel 1997 von Katrina and the Waves, gehörte zum Programm.

Insgesamt wollten am 65. ESC in diesem Jahr 41 Länder teilnehmen. Ins
deutsche Finale gekommen waren zehn Länder. Deutschland war nur außer
Konkurrenz dabei. Sänger Ben Dolic lieferte eine Vorstellung davon
ab, wie der deutsche Beitrag für den ESC umgesetzt worden wäre. Mit
vier Tänzern im Hintergrund und vor einer großen Leinwand sang der
23-Jährige sein Lied «Violent Thing». «War sehr gut», sagte der i
n
Slowenien geborene Dolic nach seinem kurzen Auftritt.

Parallel wurde unter 16 Teilnehmern im von Raab erfundenen «FreeESC»
nach einem Gewinner gesucht. Dass am Ende Spanien mit dem im
Showgeschäft bereits etablierten Popsänger Nico Santos und seinem
Lied «Like I Love You» gewann, war weniger überraschend als der
Künstler, der für Deutschland antrat: Es war Komiker und Musiker
Helge Schneider (64, «Katzeklo»). Sein Lied drehte sich passend zur
Corona-Pandemie um das Zuhausebleiben («Forever at home, forever
alone, für immer im Haus»). Für den Sieg reichte das aber nicht.

ProSieben hatte Schneiders Teilnahme zuvor geheim gehalten. Daher war
spekuliert worden, TV-Ruheständler Raab selbst könnte für Deutschland

ins Rennen gehen. Kurioserweise startete als sogenanntes Gastland
beim «FreeESC» auch «Der Mond» mit dem aus der ProSieben-Kostümsh
ow
«The Masked Singer» bekannten Figur des Astronauten. Bei den Punkten
kam Max Mutzke in dieser Verkleidung Spanien am Ende sogar sehr nahe.

Traditionell ist das ESC-Finale die erfolgreichste Unterhaltungsshow
des Jahres im Fernsehen. Vergangenes Jahr sahen siebeneinhalb
Millionen im Ersten zu. 2020 dürften sich diese Millionen Zuschauer
auf die beiden Ersatzshows bei ARD und ProSieben verteilt haben.

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