Mehr Kinder dürfen Kita besuchen - Eingeschränkte Betreuungszeiten Von Corinna Schwanhold, dpa
Rund ein Drittel der Berliner Kita-Kinder ist derzeit für die
Notbetreuung angemeldet. Am Donnerstag dürfen auch Kinder in ihrem
letzten Kita-Jahr zurückkehren. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Berlin (dpa/bb) - Wegen der Corona-Pandemie müssen die meisten
Berliner Kinder seit Wochen zuhause bleiben. Langsam kehrt in den
Kitas aber wieder Leben ein. Das müssen Eltern über die erweiterte
Notbetreuung ab Donnerstag wissen.
Wer hat einen Anspruch auf Kita-Notbetreuung?
Bislang sind laut Angaben der Bildungssenatsverwaltung 60 000 Kinder
für die Notbetreuung angemeldet, das sind rund 36 Prozent aller
Kita-Kinder. Einen Anspruch haben Alleinerziehende sowie Eltern, von
denen mindestens eine Person ein einem systemrelevanten Beruf
arbeitet. Ab Donnerstag kommen alle Kinder in ihrem letzten Kita-Jahr
sowie deren Geschwister hinzu.
Darf ich mein Kind zu den gewohnten Zeiten in die Kita geben?
Grundsätzlich sollen alle Mädchen und Jungen einen Betreuungsanspruch
von maximal vier Stunden pro Tag haben. Eine Ausnahme gilt für Eltern
mit systemrelevanten Berufen. Ihre Kinder dürfen in Absprache mit der
Kita-Leitung länger in die Kita gehen. Die Senatsverwaltung und der
Landeselternausschuss Kita (LEAK) haben immer wieder an Eltern
appelliert, solidarisch zu sein und nur so viel Betreuung wie nötig
in Anspruch zu nehmen.
Ich kann mich mit der Kita-Leitung nicht auf Betreuungszeiten
einigen. Was kann ich tun?
«Sollte sich keine einvernehmliche Lösung zwischen Eltern und der
Kita-Leitung finden, können sich Eltern ab Donnerstag an eine Hotline
der Senatsverwaltung wenden», sagte Bildungssenatssprecherin Iris
Brennberger am Mittwoch. Die Rufnummer +49 30 90227 6600 ist vom 14.
Mai an täglich von 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr erreichbar.
Mein Kind gehört nicht zu den genannten Gruppen. Wann darf es wieder
in die Kita?
Die Bildungssenatsverwaltung hat angekündigt, dass vor den
Sommerferien alle Kinder einen Betreuungsanspruch haben sollen. Die
nächste Stufe ist für den 25. Mai geplant. Dann sollen auch
Fünfjährige in die Einrichtungen zurückkehren. «Das Datum gilt unte
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dem Vorbehalt, wie sich die Infektionszahlen entwickeln. Das Ziel ist
aber, alle sieben bis 14 Tage eine neue Stufe anzugehen», sagte
Brennberger. Elternvertreter und Kita-Leitungen kritisieren
allerdings, dass es keinen langfristigen Plan gebe und
Betreuungsstufen mit zu wenig Vorlauf angekündigt würden.
Wie wird die Hygiene in Kitas sichergestellt?
Die Bildungssenatsverwaltung hat bislang darauf hingewiesen, dass die
Hygiene in der Verantwortung der Kita-Träger liege. Analog zum
Muster-Hygieneplan für Schulen haben die Kita-Träger am Dienstag ein
Empfehlungsschreiben der Senatsverwaltung erhalten. Darin heißt es
unter anderem, dass Eltern eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen sollten,
wenn sie ihre Kinder bringen oder abholen. Kita-Erzieherinnen und
Erziehern soll das Tragen von Masken grundsätzlich möglich sein.
Was ist mit Betreuungspersonal, das den Risikogruppen angehört?
Wer einer Risikogruppe angehört, soll laut Empfehlung der
Senatsverwaltung auf eigenen Wunsch und abhängig vom eigenen
Gesundheitszustand in die Kinderbetreuung zurückkehren dürfen. Wie
hoch der Anteil des Betreuungspersonals in der Risikogruppe ist,
konnte die Bildungssenatsverwaltung nicht beantworten. Die
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat jedoch schon in der
vergangenen Woche darauf hingewiesen, dass wegen des wachsenden
Betreuungsanspruchs immer häufiger Pädagoginnen und Pädagogen
arbeiten müssten, die besonders gefährdet seien. «Arbeitsmedizinische
Vorsorgegespräche finden nicht immer statt», sagte der Berliner
GEW-Sprecher Markus Hanisch.
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