Nach Corona-Ausbruch in Fleischbranche: Massentests auch bei Tönnies

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Schlachtbetrieb im Münsterland
ist die ganze Fleischbranche in den Fokus gerückt. Nun sollen 20 000
Mitarbeiter großer wie kleiner Betriebe landesweit getestet werden.
Beim Branchenriesen Tönnies arbeitet dafür ein eigenes Testzentrum.

Rheda-Wiedenbrück/Hamm/Coesfeld (dpa/lnw) - Bei Deutschlands größtem

Fleischverarbeiter Tönnies haben am Montag im Schlachtbetrieb in
Rheda-Wiedenbrück Corona-Massentests begonnen. Seit dem Mittag sei
das Testzentrum auf dem Gelände des Standorts im Kreis Gütersloh in
Betrieb, sagte Unternehmenssprecher Andre Vielstädte. Insgesamt
arbeiten hier 6500 Menschen, nur ein Teil davon im Schlachthof. Nach
dem Ausbruch des Coronavirus in einer Fleischfabrik des Wettbewerbers
Westfleisch in Coesfeld sollen in Nordrhein-Westfalen alle bis zu
20 000 Mitarbeiter in Schlachtbetrieben auf das gefährliche Virus
getestet werden.

«Wir haben keinerlei Anlass von einem besonderen Infektionsgeschehen
im Betrieb auszugehen», sagte Tönnies-Sprecher Vielstädte. Nach
Angaben des zuständigen Kreises Gütersloh habe keiner der dort
labortechnisch bestätigten 23 Infizierten eine Verbindung zur
Fleischindustrie.

Der Kreis Gütersloh geht davon aus, etwa 500 Tests pro Tag machen zu
können - bei Tönnies und anderen Schlachtbetrieben. Allein im
Kreisgebiet sollen Beschäftigte in 16 Schlachtbetrieben getestet
werden, darunter seien fünf große Betriebe.

Auch bei Westfleisch wurden die Reihentestungen am Montag
fortgesetzt. Allein der Kreis Coesfeld zählte bis dahin mehr als 230
Infizierte aus dem dortigen Westfleisch-Werk. Es war auf Anordnung
der Behörden vorübergehend geschlossen worden.

Am Sonntag waren Tests auch an einem Westfleisch-Betrieb in Hamm
gestartet. Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann (CDU) rechnet
laut einer Videobotschaft von Sonntag nicht mit Ergebnissen vor
Mittwoch. Sollten die Tests auch dort eine höhere Zahl an Infektionen
ans Licht bringen, rechnet er auch für seine Stadt mit einer
Rücknahme der bisherigen Lockerungen: Seinen Angaben zufolge sollten
im Westfleisch-Betrieb in Hamm-Uentrop insgesamt 1150 Mitarbeiter
beprobt werden, etwa 650 davon lebten in Hamm. «Sollten diese Tests
zu dem Ergebnis kommen, dass 90 Mitarbeiter infiziert sind, könnte
das Auswirkungen auf die Lockerungen haben», die bisher in Kraft
getreten seien.

Im Kreis Coesfeld waren - anders als im Rest von NRW - am Montag ein
Teil der vorgesehenen Lockerungen nicht in Kraft getreten. So mussten
Gaststätten oder Fitnessstudios geschlossen bleiben. Bei Schulen und
Kindergärten gelten jedoch dieselben schrittweisen Lockerungen wie im
Rest des Landes.

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