Streitfall Regionalliga: Clubs würden rechtliche Mittel prüfen Von Thomas Wolfer und Matthias Koch, dpa
Die Meisterfrage in der Fußball-Regionalliga Nordost bleibt in der
Coronavirus-Krise ein Streitfall. Altglienicke und Cottbus würden
rechtliche Mittel prüfen, sollte es keine sportlich faire
Entscheidung geben.
Berlin (dpa/bb) - Die Viertligisten VSG Altglienicke und Energie
Cottbus wollen in der Meisterfrage der Fußball-Regionalliga Nordost
eine sogenannte Quotientenregel nicht widerspruchslos hinnehmen. «Bei
Anwendung der Quotientenregel werden wir rechtliche Mittel prüfen.
Das hat nichts mit Sport zu tun. Wir sind nicht bei der
Mathe-Olympiade», sagte VSG-Co-Trainer Torsten Mattuschka. Auch
Energie-Präsident Matthias Auth sieht das ähnlich und sagte dem rbb,
dass die Lausitzer «keine Entscheidung über den Meister am Grünen
Tisch wollen». Auch der ehemalige Bundesligist wolle «rechtliche
Schritte prüfen», falls es wirklich soweit kommen sollte.
Altglienicke führte die Tabelle beim vorläufigen Abbruch der Saison
wegen der Coronavirus-Pandemie an. Der punktgleiche Verfolger 1. FC
Lok Leipzig hat aber ein Spiel weniger ausgetragen und würde durch
die Quotientenregel an der VSG vorbeiziehen. Dahinter folgte der
ehemalige Bundesligist Cottbus, der laut Auth für eine sportliche
Entscheidung offen ist. Energie ist derzeit auch der einzige Verein,
der zumindest schon wieder in Kleingruppen trainieren darf.
Beim Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV) werden momentan diverse
Szenarien diskutiert. Die Quotientenregel ist eine Variante. Eine
weitere Option ist unter anderen ein Viererturnier der
aufstiegswilligen Teams aus Altglienicke und Leipzig sowie Energie
Cottbus und Hertha BSC II in Erfurt. «Wir fordern ein Endspiel gegen
Leipzig. Wir sind Herbstmeister und Tabellenführer und hätten am
letzten Spieltag noch in Leipzig gespielt», sagte Mattuschka. Das
Vierer-Turnier hatte sein Verein zuletzt abgelehnt.
Zu einem möglichen Aufstieg in die 3. Liga müsste der Nordost-Meister
Ende Juni/Anfang Juli noch Relegationsspiele gegen den Sieger der
Regionalliga West bestreiten. Sollte eine sportliche Entscheidung
nicht mehr möglich sein, befürworten die Südost-Berliner aus
Altglienicke eine zweigleisige 3. Liga, die mit mehreren
Regionalligisten aus den fünf Staffeln aufgefüllt werden könnte.
Altglienicke gehört zu den 25 Unterstützern des Anliegens des
Saarländischen Fußball-Verbandes. Auch Energie Cottbus befürwortet
ein solches Szenario.
Eine mögliche Entscheidung am Grünen Tisch hatte NOFV-Präsident Erwin
Bugar zuletzt in Aussicht gestellt. «Es kristallisiert sich immer
mehr die Quotientenregelung heraus», hatte Bugar am Freitagabend im
MDR gesagt. In diesem Fall wäre der 1. FC Lok Leipzig direkt Meister.
Eine Fortsetzung der Saison wie aktuell in der Bundesliga geplant,
ist in der NOFV-Regionalliga derzeit recht unwahrscheinlich.
Cottbus zeigte sich in einer Mitteilung auf der eigenen Internetseite
am Sonntag «äußerst irritiert» von Bugars Aussagen. Der NOFV-Chef
hatte in diesem Interview auch eine Videokonferenz mit den Vereinen
angekündigt. Diese könnten die Cottbuser «bis dato nicht bestätigen
»,
hieß es: «Eine Einladung für den kommenden Dienstag liegt nicht vor.
»
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