UKE-Studie: Lungenembolien oft Todesursache bei Covid-19-Patienten

Die häufigste Todesursache bei der Covid-19-Erkrankung bleibe die
Lungenentzündung. Laut einer Studie des UKE sind aber relativ oft
auch Lungenembolien für den Tod verantwortlich - und zumindest
dagegen könne man etwas machen, glauben die UKE-Mediziner.

Hamburg (dpa/lno) - Covid-19 führt einer Studie des
Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zufolge in überraschend
vielen Fällen zu Thrombosen und letztlich zu tödlichen
Lungenembolien. So seien bei der Obduktion von zwölf an der
neuartigen Lungenkrankheit gestorbenen Menschen in sieben Fällen
Thrombosen und in vier Fällen Lungenembolien festgestellt worden,
sagte der Oberarzt des Instituts für Rechtsmedizin, Prof. Jan
Sperhake, am Freitag in Hamburg. Dieser Befund sei inzwischen durch
insgesamt 192 rechtsmedizinische Untersuchungen am UKE bestätigt
worden.

«Was uns verblüfft hatte war, dass wir schon nach wenigen Todesfällen

doch viele Patienten hatten mit Thrombosen, das heißt Gerinselbildung
in den unteren Extremitäten», sagte Sperhake. Diese bergen nach
seinen Angaben ein erhebliches Risiko. Denn wenn sich diese Gerinnsel
loslösten, landeten sie in der rechten Herzkammer und würden von dort
in die Lunge verteilt. Das Ergebnis: eine tödliche Lungenembolie.

Dass in die den Angaben zufolge weltweit erste Studie dieser Art nur
vergleichsweise wenig Obduktionen eingingen, sei auch dem Zeitfaktor
geschuldet, sagte Sperhake. «Wir hätten auch 20 oder 30 oder 50 oder
100 sagen können (...) aber dann wären wir nicht schnell genug
gewesen. So einfach ist das.»

Für das UKE selbst bedeuten die Erkenntnisse aus den Obduktionen auch
eine veränderte Behandlung von Covid-19-Patienten. «Wir haben jetzt
die Möglichkeit, einen Teil der Patienten zu behandeln mit
Blutverdünnern. Und das sollten wir auch tun», sagte der Direktor der
Klinik für Intensivmedizin, Prof. Stefan Kluge. Generell sollten alle
Covid-19-Patienten entsprechend behandelt werden. Kluge schränkte
jedoch ein, dass die häufigste Todesursache bei Covid-19 nach wie vor
die Lungenentzündung selbst sei. «Da hilft wahrscheinlich auch kein
Heparin.»

Der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin, Prof. Klaus Püschel,
hält die Corona-Pandemie in Deutschland weiter für beherrschbar. Mit
Blick auf Italien mit den vielen Toten sagte er: «So bedrohlich ist
es nie gewesen, auch nicht ansatzweise hier in Deutschland.» Es
bestehe vielmehr die Gefahr, «dass wir uns durch solche Bilder zu
sehr beeinflussen lassen». Er rechne vorerst auch nicht mit einer
zweiten Corona-Welle. Das wäre Schwarzmalerei. «Einen konkreten
Anhaltspunkt, dass die kommt (...) gibt es nicht.»

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