Trauerfeiern in Thüringen wieder in Räumen möglich

Erfurt (dpa) - In Thüringen dürfen Trauerfeiern künftig wieder in
geschlossenen Räumen möglich sein. Dies sieht die neue Verordnung der
Landesregierung zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie vor, die
Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) am Samstagabend erlassen
hat. Zum Schutz vor einer Ansteckung waren Trauerfeiern zuletzt nur
im Freien zugelassen. An Trauerfeiern teilnehmen dürfen weiterhin nur
der engste Familien- und Freundeskreis, ein Trauerredner oder
Geistlicher und das erforderliche Personal des
Bestattungsunternehmens. Die neue Verordnung tritt am kommenden
Montag (4. Mai) in Kraft und gilt vorerst bis zum 25. Mai.

Sie erlaubt auch, dass an Gottesdiensten und weiteren religiösen
Zusammenkünften in geschlossenen Räumen im Ausnahmefall auch mehr als
30 Personen teilnehmen, wie das derzeit der Fall ist. Voraussetzung
ist die Vorlage eines Hygiene- und Schutzkonzeptes.

Mit der neuen Verordnung werden auch weitere Beschränkungen für den
Handel gelockert. So können unter anderem auch Geschäfte mit mehr als
800 Quadratmeter Verkaufsfläche, Kosmetik-, Fußpflege- und
Nagelstudios bei Einhaltung von Hygiene- und Schutzkonzepten öffnen.
Die Sperrung von Kinderspielplätzen wird aufgehoben, Individualsport
kann auch auf Freiluftsportanlagen betrieben werden.

Werner betonte, dass die derzeit niedrigen Infektionszahlen das
Ergebnis der Kontaktbeschränkungen der vergangenen Wochen seien. Wie
sich die jetzigen Lockerungen auf das Infektionsgeschehen auswirkten,
sei frühestens in zwei bis drei Wochen absehbar.

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen war am Samstag in Thüringen nur
leicht gestiegen. Die Staatskanzlei meldete am Samstag 12 neue Fälle
seit Freitag. Die Gesamtzahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie
erhöhte sich damit auf 2335.